Ist Ihr Leben filmreif?
Vielleicht ist das so. Der Film, der da abläuft ist wohl nicht oscarverdächtig.
Zum 91. Mal wurden in Los Angeles die Oscars für die besten Filme des vergangenen Jahres vergeben. Der höchste Filmpreis, ganz genau heisst er «Academy Award of Merit» (wörtlich: «Verdienstpreis der Akademie»), wurde in diesem Jahr in 25 Kategorien vergeben.
Etwas nüchterner als sonst
Vor einem Fernsehpublikum nahe der Milliardengrenze wurden die begehrten goldenen Ritterstatuen mit Schwert an die Preisträger vergeben. «Green Book» wurde von der Jury zum besten Film gekürt; ein Streifen über die Freundschaft zwischen einem farbigen Jazzmusiker und einem Weissen, die durch den Süden der USA touren. In diesem Jahr war die Vergabe der Oscars etwas nüchterner als sonst, weil es keine Moderation gab.
Das eigene Leben als Film
Mit einem Film liesse sich auch das Leben eines Menschen vergleichen. Wie würden Sie wohl abschneiden, wenn ihr Leben ein Film wäre? Wäre es preisverdächtig? Nicht viele Menschen können auf ein Leben schauen, dass schön und spannend war – anders als in vielen Filmen.
Sicher, auch in Filmen gibt es Rückschläge und Gegenspieler, aber der Fokus liegt doch auf dem Guten, dem Schönen und dem Ungewöhnlichen. Das echte Leben ist eben nicht so besonders, sondern eher banal, kompliziert und anstrengend.
Wann ist ein Leben gelungen?
Am Ende jedes Films, am Schluss jedes Lebens aber steht eine Bewertung. Hier ist es eine Akademie, die den Film nach Kriterien wie gutes Schauspiel, Musik, Schnitt etc. bewertet. Dort das Leben eines Menschen, das zunächst von ihm selbst, dann auch von anderen – man denke an Nachrufe und Grabreden – und schliesslich auch von Gott bewertet wird.
Wann aber ist ein Leben gelungen? Das fragen sich Menschen seit es sie gibt. Für die einen ist es wichtig, dass sie sagen können, sie hätten etwas Gutes zu dieser Welt beigetragen. Andere hoffen darauf, dass mit ihrem Tod nicht alles vorbei ist, sondern noch etwas von ihnen, von ihrem Leben weiterlebt – sei es eine Idee, eine Tat oder die eigenen Kinder. Und es gibt eine sehr verbreitete Vorstellung davon, was für ein gelungenes christliches Leben entscheidend sein soll: Möglichst viele, gute Taten. Das ist zwar nicht komplett verkehrt, aber es führt doch letztlich in die falsche Richtung.
Was den Rahmen sprengte
Natürlich hat auch Jesus sehr viel Gutes getan: Er nahm Menschen bedingungslos an, auch und gerade die, die am Rand standen. Er heilte viele, er lehrte sie, er war während seines dreijährigen Dienstes für andere da. Und schliesslich tat er etwas, was den Rahmen sprengte: Er war bereit, für die Schuld der Menschen ans Kreuz zu gehen und sein eigenes Leben loszulassen und zu opfern. In diesem Sinn war das Leben von Jesus zweifellos gelungen.
Aber Jesus selbst zieht eine andere Bilanz seines Lebens. Gegenüber seinen engsten Freunden sagte er, dass er immer darum bemüht war, in enger Gemeinschaft mit seinem Vater im Himmel zu leben. Das war seine Messlatte für ein gelungenes Leben. Und er sagte das, als er seiner Verhaftung, der Folter und dem erbärmlichen Tod am Kreuz entgegensah.
«And the oscar goes to»
Jeder, der mit Gott, mit Jesus lebt, über den werden – bildlich gesprochen – einmal die Worte gesprochen: «And the Oscar goes to». Das ist dann sozusagen das ganz grosse Kino für den Menschen, der diese Worte hört. Es ist die Zusage Gottes, dass dieser Mensch ewig und in Gemeinschaft mit ihm leben wird. Das Gute an dieser letzten «Preisverleihung» ist, dass sie nicht nur 25, sondern unendlich viele Kategorien kennt, und die Zahl der Preisträger ist unbegrenzt.
Zum Thema:
Schauspieler Jim Caviezel: «Fortsetzung von 'The-Passion' wird der grösste Film der Geschichte»
Der neue Zwingli-Film: Auf der Suche nach Authentizität
Muslime schützen Christen: Deutsch-Kenianischer Kurzfilm für Oscar nominiert
Datum: 27.02.2019
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet