Markus Hänni legt eine fantasievolle Gute-Nacht-Geschichte vor
Bisher schrieb Markus Hänni vor allem autobiografische Werke im Zusammenhang mit seiner Krankheit Cystische Fibrose (Livenet berichtete). Die Entstehung seines ersten Kinderbuches hat zwar indirekt auch mit der Cystischen Fibrose zu tun, aber lassen wir ihn doch im Interview gleich selbst erzählen...
Markus Hänni, wie kam es, dass Sie jetzt auch noch im Genre der Kinderbücher wirken?
Markus Hänni: Der Wunsch, einmal ein Kinderbuch zu machen, lag mir schon lange auf dem Herzen. Aber ich wusste lange nicht, dass aus dieser Geschichte ein Kinderbuch entstehen sollte. Die Idee zur Geschichte hatte ich eines abends, als ich wieder einmal im Spital war. Es ging mir, Gott sei Dank, gesundheitlich gut genug, um ein wenig kreativ tätig sein zu können. So setzte ich mich Abend für Abend an das kleine Esstischlein, welches in meinem Patientenzimmer stand, und schrieb an der Geschichte. Mein Ziel war, eine schöne Gute-Nacht-Geschichte für meine beiden Töchtern zu Papier zu bringen.
Worum geht es beim Kinderbuch «Gute Nacht, liebe Sternlein»?
Die Geschichte handelt von zwei abenteuerlustigen Sternlein, einer kleinen Heldentat und davon, wie Sternschnuppen entstehen.
Hat es explizit auch einen weihnächtlichen Bezug? Man würde wohl als erstes an den Stern von Bethlehem denken…
Die verträumten und unbefangenen Illustrationen der Kinder sollen uns ermutigen, selber (wieder) nach den Sternen zu greifen und die Geschichte animiert uns, das Träumen nicht zu verlernen und lädt dazu ein, bei sternenklarer Nacht wieder einmal den Himmel zu bestaunen und nach Sternschnuppen Ausschau zu halten. Die Geschichte selbst spielt sich an Heiligabend ab. Der Mond, der eine Mutterrolle inne hat, nimmt auf den grossen Stern von Bethlehem Bezug und kündet den kleinen Sternlein an, ihnen am nächsten Tag zu erzählen, was an Heiligabend wirklich geschehen ist.
Der Erlös aus dem Verkauf dieses Kinderbuches geht vollumfänglich an die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe. Was tut diese Stiftung?
Diese Stiftung holt Kindern mit einer Krankheit oder Behinderung einen Stern vom Himmel und erfüllt ihnen ihren Herzenswunsch. Mir war wichtig, dass ich das Buch für einen guten Zweck machen kann. Die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe passte einfach wunderbar ins Konzept und schliesst den Kreis zu mir als CF-Betroffenen.
Das Jahr 2020 war ja aus vielen Gründen ein denkwürdiges Jahr – vor allem natürlich wegen der Covid-19-Pandemie. Was nehmen Sie persönlich mit aus diesem Corona-Jahr?
Als CF-Betroffener bin ich es gewohnt, mit Krisen, Ängsten und Einschränkungen umzugehen. Auch strickte Hygienemassnahmen gehören bei mir seit je her dazu. Die Pandemie bestätigte mir einmal mehr, dass nichts selbstverständlich ist. Dieses Bewusstsein lässt mich dankbarer sein, für das was ich habe. Denn alles was ich als selbstverständlich erachte, wird zur Gewohnheit und diese brütet Geringschätzung. Dankbarkeit ist einer der wichtigsten Schlüssel, die mir in Krisensituationen Halt bieten. In schweren Zeiten kreativ zu bleiben und nach neuen Wegen zu suchen, lernte mich das Leben schon früh. Ohne Corona wäre «Gute Nacht, liebe Sternlein» jetzt nicht auf dem Markt. Jesus kann aus einem Minus ein Plus machen. Ich bin jetzt 40 Jahre alt und überzeugt davon, dass das grösste Zeugnis, das wir geben können, ist, wie wir mit Schmerz umgehen.
Wenn Sie für sich einen Stern vom Himmel holen und sich für 2021 etwas wünschen könnten, was wäre das?
Für nächstes Jahr ist ein neuartiges Medikament für CF-Patientinnen und -Patienten der Schweiz angekündigt. Bis anhin kann man nur die Symptome der Krankheit behandeln und sie bestenfalls stabilisieren. Doch nun soll das erste Präparat auf den Schweizer Markt kommen, das Besserung verspricht. CF-Betroffene aus Ländern, in denen dieses Medikament bereits zugelassen ist, schreiben in Foren und Chats höchst begeistert darüber. Aus diesem Grund kann ich kaum warten, bis ich dieses Medikament auch nehmen darf.
Buch-Bestellung:
Sie wollen das Buch kaufen? Bei einer Bestellung über www.markushaenni.com wird der Verkaufserlös zu 100 Prozent der Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe gespendet.
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Datum: 08.12.2020
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet