Dein Leben zählt

Was machst du mit dem Strich zwischen den Zahlen?

Loren Ridinger und ihr verstorbener Ehemann
Als Loren Ridinger ihren Ehemann verliert, scheint alles zu zerbrechen. Doch sie findet zurück ins Leben – getragen von Liebe, Glauben und der gemeinsamen Mission, anderen zu helfen.

«Ich bin mit einer wunderbaren älteren Schwester und zwei tollen jüngeren Brüdern aufgewachsen», erinnert sich Loren Ridinger. «Wir waren und sind eine sehr enge Familie. Meine Mutter war unglaublich – sie war der Kitt, der uns alle zusammenhielt. Leider ist sie mit nur 42 Jahren viel zu früh an einem Herzinfarkt gestorben. Das hat uns das Herz gebrochen.»

Die vier Geschwister waren jung und fühlten sich einsam. «Ich selbst war gerade 21 Jahre alt, hatte mit meinem Mann JR Ridinger ein sieben Monate altes Baby – und trotzdem gründeten wir 1992 gemeinsam unser Unternehmen Shop.com. Die ganze Familie war dabei und ist es bis heute. Wir sind zusammen aufgewachsen, haben uns geliebt, gestritten und alles geteilt.»

Eine ungewöhnliche Liebe

Loren lernte JR kennen, als er noch für jemand anderen arbeitete und sie als Assistentin in einem Büro. «Keiner von uns hatte damals Geld. JR hatte gerade einen Bankrott und eine gescheiterte Ehe hinter sich. Aber er hatte einen brillanten Geist – ich liebte es, ihm zuzuhören. Er war intelligent, visionär und ein echter Freund.»

Als die beiden anfingen, sich zu treffen, war das Umfeld dagegen. «Er war 18 Jahre älter als ich. Ich war 18, er 36. Das war damals alles andere als normal. Mein Vater konnte das nicht verstehen und hat es zunächst nicht akzeptiert. Aber meine Mutter war das komplette Gegenteil: Sie liebte JR vom ersten Moment an. Sie sagte: ‘Er ist nicht perfekt. Er wird Fehler machen. Er ist noch auf der Suche nach sich selbst. Aber eines Tages wird er der wunderbarste Ehemann, Vater und Grossvater sein, den du dir vorstellen kannst.’»

«Er machte andere gross»

Loren Ridinger erinnert sich: «JR war mein Coach, mein Mentor, der mir beibrachte, an mich selbst zu glauben. Er war jemand, der andere gross machte – ganz natürlich, ohne Anstrengung.»

Eine echte Krise habe sie in ihrem Leben nie erlebt, «bis ich JR verlor. Sein Tod kam völlig unerwartet. Er war nicht krank. Es gab keine Anzeichen. Ein Blutgerinnsel, eine Lungenembolie – und er war einfach weg.»

Sie war benommen, wie im Nebel. «Ich musste lernen, damit umzugehen. Trauer ist eine Form der Liebe – die härteste, die schmerzhafteste. Aber sie ist echt. Wenn man tief trauert, bedeutet das, dass man auch tief geliebt hat. Am Anfang war ich wütend. Ich fragte Gott: 'Warum hast du mir das angetan?'»

Die Mission geht weiter

Ihre Tochter sagte einmal: «Ich habe nicht nur meinen Vater verloren. Ich habe auch meine Mutter verloren.» Das hat Loren Ridinger tief getroffen. «Es zeigte mir, wie sehr ich mich verändert hatte.»

Doch Gott richtete sie wieder auf. «Irgendwann fing ich an, morgens aufzuwachen und mir zu sagen: ‘Du hast dich nicht verloren. Du hast immer noch einen Sinn im Leben. Deine Aufgabe war es immer, Menschen zu helfen – zusammen mit JR. Und daran hat sich nichts geändert.’»

Date auf dem Friedhof

Loren Ridinger erinnert sich an das zweite Rendezvous. «JR nahm mich mit auf einen Friedhof. Er sagte: 'Steig aus.' Ich war verwirrt, sogar ein bisschen ängstlich – ich war 18. Er sagte: 'Zeig auf ein Grab.' Ich tat es. Und er sagte: 'Siehst du diese kleine Linie (zwischen dem Geburts- und Todestag)? Das haben wir alle gemeinsam. Wir werden alle geboren, wir sterben alle eines Tages. Aber diese kleine Linie – der Strich dazwischen – ist das, was wirklich zählt. Was machen wir aus unserer Linie? Was machen wir mit unserem Leben? Machen wir einen Unterschied. Lasst uns Menschen helfen. Was machst du mit deinem Strich?'»

In dem Moment wusste ich, dass ich mich in ihn verliebt hatte. «Er hatte kein Geld. Aber er hatte einen unglaublichen Geist. Ich war fasziniert von seinen Gedanken – 36 Jahre lang. Bis zu dem Moment, als er ging.»

Die Frage kann uns alle inspirieren: Was machst du mit dem Strich, der zwischen deinen beiden Zahlen steht?

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Datum: 11.04.2025
Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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