Fünf Arten, Weihnachten mal anders zu feiern
Hast du keine Lust, am grossen «Fest der Liebe» allein zwischen den fragenden Grosseltern, dem Bruder mit Familie, der nörgelnden Tante und den beschäftigten Eltern einen mässig liebevollen Abend zu verbringen? Oder sogar an drei Tagen in Folge an fünf verschiedenen Einladungen teilnehmen zu müssen? Dann habe ich hier fünf alternative Ideen für dich, wie du Weihnachten verbringen kannst.
Für Wohltätige – Weihnachten mit Randständigen
Viele Kirchen oder auch andere Organisationen bieten schon sogenannte offene Weihnachten an, wo sie Menschen am Rande der Gesellschaft, einsame Personen, Asylbewerber etc. einladen und für sie eine Weihnachtsfeier gestalten. Hilf mit bei der Organisation eines solchen Events. Vielleicht findest du etwas in deiner Nähe, wo du dich einem Team anschliessen kannst. Oder du stellst selbst ein Organisationskomitee zusammen und ihr stellt gemeinsam ein offenes Weihnachtsfest auf die Beine.
Es macht Freude, anderen Gutes zu tun, und man wird dabei selbst beschenkt. Es ist spannend, wenn viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen aufeinandertreffen. Es kann herausfordernd sein, aber es können auch wunderschöne Begegnungen stattfinden, die man sonst vielleicht nicht hätte.
Schon zur Krippe sind sehr unterschiedliche Menschen gekommen. Und auch später ist Jesus allen Menschen, vor allem aber den Schwachen, den Ausgestossenen und denen am Rande der Gesellschaft mit Liebe und Annahme begegnet. Darum lass uns das auch tun. Und Weihnachten bietet eine gute Gelegenheit dafür.
Für Gastgeber – Weihnachten mit anderen (Single-)Freunden
Die Familie ist dir zu viel, aber du willst auch nicht alleine feiern? Dann lade andere Singles oder sonstige Freunde ein und ihr feiert zusammen Weihnachten. Bei der Gestaltung kannst du dich völlig frei fühlen: Wenn du gerne kochst, dann zaubere ein feines Essen auf den Tisch. Ihr könnt auch zusammen kochen. Oder jeder bringt etwas mit. Es könnte auch jeder einen Beitrag für das Fest vorbereiten (Lieder, Gedicht, Weihnachtsgeschichte, Musikstück). Und Geschenke kann man auch in verschiedenen Varianten in einen solchen Abend integrieren, wenn man das möchte.
Oder ihr macht ein «Weihnachts-Dinner-Hopping» – ihr geht von einem zum anderen, bei der ersten Person wird der Aperitif eingenommen, bei der zweiten Person die Vorspeise, bei der dritten Person isst man die Hauptmahlzeit usw.
Für Reisefreudige – Weihnachten in einem anderen Land
Wenn dir der Trubel von Weihnachten zu viel ist, darfst du dem auch einfach mal entfliehen, indem du wegfährst. Warum nicht einmal Weihnachten in einem anderen Land verbringen? Vielleicht willst du Sonne und Wärme tanken, dann fliege in den Süden. Es fühlt sich zwar für uns Europäer schon etwas komisch an, bei plus 25° die gleiche Weihnachtsdeko wie bei uns zu sehen, aber den Winter mit einer Auszeit in der Sonne kurz zu unterbrechen, kann neue Energie geben. Du kannst natürlich auch an einen Ort fahren, wo du ganz sicher weisse Weihnachten haben wirst. Vielleicht kennst du auch Leute an einem anderen Ort, die du besuchen kannst und lernst dadurch vielleicht gleich noch eine neue Weihnachtstradition kennen.
Für Workaholics – Weihnachten bei der Arbeit
Falls du eine Arbeit hast, wo du Feiertagsdienste machen musst, ist es natürlich auch möglich, dass man sich über die Weihnachtstage zum Arbeiten einplanen lässt. Das habe ich als Therapeutin in einer Klinik auch schon einige Male gemacht. Ich empfand es ehrlich gesagt als eine gute Ausrede, um nicht bei allen organisierten Familienfesten etc. teilnehmen zu müssen. Andererseits empfand ich aber das Arbeiten an diesen Tagen auch meistens als sehr angenehm, da es oft ruhiger und entspannter ist auf den Stationen. Viele Patienten haben Mühe damit, dass sie an Weihnachten im Spital oder einer Klinik sein müssen. Sie freuen sich dann umso mehr, wenn jemand sich Zeit nimmt für sie. Ich erlebte, dass ich oft tiefere Gespräche hatte mit den Patienten.
Für Ruhesuchende – Weihnachten alleine zu Hause
Sich an Weihnachten zu Hause verkriechen? Dieser Gedanke kann unterschiedliche Gefühle auslösen. Die einen finden das herrlich und entspannend. Andere finden es unangenehm und vielleicht auch belastend. Gerade die Weihnachtszeit verstärkt bei vielen Personen das Gefühl der Einsamkeit. Da darf man gut auf sich hören und für sich herausfinden, was einem in diesem Moment guttut.
Man muss sich ja nicht gleich für die ganzen Festtage einschliessen, aber mal einen Abend oder ein paar Stunden Zeit für sich zu nehmen, kann ich nur empfehlen. Und ich meine jetzt nicht einfach, auf der Couch abzuhängen und nichts zu tun. Ich meine mit dieser Idee, wirklich alleine für sich Weihnachten zu feiern, du mit dem dreieinigen Gott. Mach es dir gemütlich. Koch dir etwas Leckeres. Decke den Tisch schön. Höre Weihnachtsmusik und singe laut mit. Oder spiele ein paar Weihnachtslieder auf deinem Instrument. Lies die Weihnachtsgeschichte, lass dich davon berühren und komme mit Gott ins Gespräch.
Jesus kam in einer Stadt zur Welt, die zum Zeitpunkt seiner Geburt vollgestopft war mit Menschen. Und doch war die kleine Familie abgeschottet in einem Stall. Jesus hatte oft viele Leute um sich, aber er zog sich immer wieder in die Einsamkeit zurück, um mit seinem Vater zu sein. Und dann starb er am Kreuz, ganz alleine, von seinen Freunden verlassen und von denen, die zusahen, verspottet. Er weiss, wie es sich anfühlt, alleine zu sein. Er kennt die positive und die negative Seite des Alleinseins. Aber er ist da. Er, der allmächtige Gott, kam auf die Erde, weil er den Menschen begegnen wollte. Er will Gemeinschaft mit dir. Auch an diesem Weihnachten. Machst du ihm die Türe auf?
Kleine Weihnachtsermutigung
Du musst nichts! Oft fühlt man sich verpflichtet, an dieser oder jener Feier teilzunehmen, weil man das Gefühl hat, dass es erwartet wird. Aber ich möchte uns dieses Jahr ermutigen, dass wir nicht versuchen, die Erwartungen anderer zu erfüllen, sondern dass wir versuchen, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen und das zu tun, was uns in diesem Jahr entspricht und für uns dran ist. Wir dürfen Nein sagen. Nein sagen zu dem, was uns überfordert, was uns zu viel ist oder wobei wir uns unwohl fühlen. Wir sollen aber auch nicht einfach versuchen, allem zu entfliehen, nur weil wir gerade keine Lust haben. Aber wir dürfen Ja sagen, Ja zu uns und unseren Bedürfnissen für diese Weihnachtstage und sie so gestalten, wie es für uns stimmig ist. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
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Datum: 10.12.2024
Autor:
Elisabeth Lauper
Quelle:
Magazin Joyce 04/2024, SCM Bundes-Verlag