«Und der Herr tat täglich hinzu…»

Es passiert etwas in der Internet-Evangelisation

Wer bei Google Werbung schaltet, der kennt das Wort längst: «conversion rate» – die Bekehrungsrate. Der säkulare Konzern meint damit natürlich nur eine positive Reaktion auf irgendwelche (Verkaufs-)Angebote im Internet. Doch tatsächlich suchen immer mehr Menschen im Netz auch nach Antworten auf geistliche Fragen. Und viele begegnen Gott und bekehren sich tatsächlich.
Frau schaut sich auf im Internet die Jesus.ch-Seite an.
Frank Winnemöller
Cartoon zum Thema Influencer Nr. 1 aus der Verteilzeitung Jesus.ch-Print 50.

Wer macht sich denn im Internet auf die Suche nach Gott? Zum Beispiel Menschen wie Anne. Eigentlich war sie enttäuscht von ihren bisherigen Glaubenserfahrungen. Sie hatte den Eindruck: «Ich suche, aber da kommt nichts zurück!» Irgendwie landete sie beim Surfen im Netz bei dem Angebot von Campus für Christus, WarumJesus, einem Onlinekurs zum Glauben. Anne meldete sich an. Sie wünschte sich, dabei von einem ehrenamtlichen Helfer begleitet zu werden, einem sogenannten E-Coach. Und sie schrieb direkt: «Damit du es nur weisst: Das ist meine erste Auseinandersetzung mit Jesus.» Anne stieg in den Kurs ein, der eigentlich für fünf Wochen konzipiert ist, und ging das Programm in zwei (!) Tagen durch. Sie saugte den Inhalt auf wie ein Schwamm. Und am Schluss entschied sie sich für ein Leben mit Jesus.

Schöne Normalität

Dass Menschen mit Jesus leben wollen und ihr Vertrauen auf ihn setzen, ist immer wieder einmalig. Und gleichzeitig ist es völlig normal. Gerade im Internet begegnen viele Interessierte Jesus quasi daheim bei sich. Niemand bedrängt sie. Sie können sich in ihrem eigenen Tempo mit den Fragen beschäftigen, die sie umtreiben. Und sie begegnen dabei dem lebendigen Gott.

Frank Winnemöller verantwortet die evangelistischen Internetangebote von Campus für Christus in Deutschland. Sein Herz schlägt für Menschen, nicht für Statistiken. Trotzdem machte er vor kurzem eine ermutigende Entdeckung: Seit Anfang 2019 kam über die Internetangebote der Missionsbewegung im Schnitt jeden Tag eine Person zum Glauben. Frank dachte an die Zeit der ersten Christen zurück. Wie wird sie in der Apostelgeschichte beschrieben? «Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden» (Apostelgeschichte, Kapitel 2, Vers 47). Frank schmunzelt und meint: «Ich könnte auch damit leben, wenn jeden Tag mehrere zum Glauben kommen würden …», aber bis dahin freut er sich einfach an der schönen Normalität, dass Menschen, die Gott suchen, ihn auch finden.

Keine Einzelerfahrung

Dass Anne sich für Jesus entschieden hat, gibt dem Evangelium im Internet einen Namen, ein Gesicht. Aber tatsächlich ist es keine Einzelerfahrung. Auch bei Jesus.ch geschieht so einiges. Beat Baumann, Geschäftsführer von Livenet, erklärt: «Der christliche Glaube ist im Aufwärtstrend. In der Schweiz ist ebenso eine Aufbruchsstimmung spürbar: Durch Jesus.ch finden wöchentlich mehrere Menschen zum Glauben an Jesus», und er ergänzt, dass die Angebote von Christen im Internet damit noch lange nicht aufhören: «Die Livenet-Lebensberatung wird intensiv genutzt. Allein 2018 fanden über 12'000 Beratungen via E-Mail, Chat oder Telefon statt.» Christen, die das Internet nutzen, und dort auf Jesus hinweisen, erleben es immer wieder: Menschen finden zum Glauben.

Im analogen Leben ankommen

Eine der grossen Herausforderungen von Internetevangelisation ist es, dass Menschen, die im virtuellen Raum einen Anfang mit Jesus gemacht haben, in realen Gemeinden ankommen und dort ein Zuhause finden. Doch diese Herausforderung teilt sie sich mit den «klassischen» Formen von Evangelisation, wo es auch nicht selbstverständlich ist, dass alle, die «nach vorne gekommen sind», von nun an regelmässig einen Gottesdienst besuchen.

Eine gute Möglichkeit ist es daher, Onlineangebot und reale Ansprache zu verbinden. Mit dem Kurs «WarumJesus» gibt es seit Ostern solch einen Versuch in München. Wer sich aus der Region im Internet anmeldet, wird mit einem E-Coach vor Ort in Verbindung gebracht. Gleichzeitig machen Studierende und Mitarbeiter von Campus Connect, der Studierendenarbeit von Campus für Christus, an den Unis Werbung für den Onlinekurs. Und dabei kommt es zu spannenden Begegnungen.

«Jesus, der grösste Influencer seiner Zeit»

Miriam Neber kommt ins Gespräch mit Mark (Name geändert). «Ich denke, Jesus war der grösste Influencer seiner Zeit», meint dieser und lacht. «Wie viele Follower hatte er nochmal? 12?» Miriam lacht mit, denn offensichtlich will er das nicht ins Lächerliche ziehen, sondern einfach in seine Realität übersetzen. Sie unterhalten sich weiter über den scheinbar geringen Einfluss von Jesus. «Wenn Kirche moderner wäre … warum haben sie denn keinen Insta-Account?» Miriam nutzt diese Steilvorlage: «Wir starten gerade einen neuen Onlinekurs, also wenn du Lust hast herauszufinden, was Jesus heute mit deinem Leben zu tun haben könnte und mit einem E-Coach darüber ins Gespräch kommen willst: Herzliche Einladung zu warumjesus.de! Findest du übrigens auch bei Insta!» Mark lacht wieder, nimmt gern einen analogen Flyer und verabschiedet sich. Vielleicht geht es ihm demnächst wie Anne?

Cartoon zum Thema Jesus, Influencer Nr. 1, aus der Verteilzeitung Jesus.ch-Print 50:

Zur Webseite von warumjesus.de

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Datum: 02.07.2019
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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