Männerforum

«Best Friends» - Freundschaft hat ihren Preis

Das Männerforum beschäftigte sich am letzten Wochenende mit dem Thema «Best Friends». Fazit: Was hemmt und blockiert, kann sich lösen, wenn Männer offenlegen, was sie mit sich herumtragen. Dazu bieten sich Kleingruppen an.
Männer helfen sich gegenseitig beim Klettern (Bigstock: 47765920)

Am 21. - 23. März suchte das Deutschschweizer Männerforum im Ländli in Oberägeri unter dem Titel «Best Friends» nach Freundschaft in dreifacher Beziehung: mit dem eigenen Herzen, mit Gott und mit Menschen. Referenten waren Christian Schürmann und Volker Dehn vom süddeutschen Seelsorgewerk Josuadienst e.V. Sie nahmen in ihren Vorträgen kindliche Prägungen in den Blick, die Männern auf ihrem Weg zu schaffen machen, und zeigten Wege zur Heilung von Verletzungen auf.

Prägende Erlebnisse

Ein Zaun blockiert den Weg über eine grüne Blumenwiese: Das Bild bezog Schürmann auf Ängste, Verletzungen und Muster aus der Kindheit, die viele Männer mit sich herumtragen. Wenn ein Kleinkind spüre, dass es den Eltern zur Last falle, hinterlasse dies in der Seele Spuren. Familiäre Nöte führten zu Unsicherheit, das Erleben von Trennung, Tod oder Scheidung und häufiges Umziehen zu gefühlter Heimatlosigkeit: «Wir wissen nicht, wo wir richtig hingehören.» Der Schmerz aus Mangel und Verletzungen, auch durch Überforderung, wird aber laut Schürmann von Männern oft geleugnet. Sie neigten dazu, «dicht zu machen». Mit einem grossen «Lebenshaus» verdrängten und verdeckten gerade Erfolgsmenschen, was ihnen fehle.

Gott ans Verborgene lassen

Der Gast brauchte das Bild einer Steinplatte, die Männer auf den Mangel und die Not in ihrem Herzen legen, um damit nicht ständig in Berührung zu kommen und sich zu schützen. Doch der Spagat zwischen äusserem Schein und dem Mangel im Herzen sei sehr anstrengend und stehe jeder Beziehung im Weg. Daher sollten Männer Gott erlauben, die Steinplatte zu heben und den Mangel von seiner Liebe ausfüllen zu lassen. Dann könne eine authentisch männliche Existenz aufgebaut werden. «Bist du bereit, die Steinplatte anzuheben, dass Gott wirklich an dein Herz kommt?» Die Referenten leiteten an, Schmerz und Verunsicherungen wahrzunehmen und Heilung durch Gott zuzulassen. Volker Dehn machte Mut, «den Inhalt deines Herzens preiszugeben – egal was drin ist. Wenn du das nicht tust, wird dein Leben sich nur beschränkt verändern.» Wer Menschen vertraute und enttäuscht wurde, muss den anderen vergeben, damit Heilung bei ihm selbst geschehen kann.

Mut machende Kleingruppe

In Kleingruppen legten die 135 Teilnehmer offen, wo sie anstehen und wie sie fortschreiten wollen. Sie sprachen einander Vergebung und Mut zu. Der Vorstand des Männerforums setzt auf die erneuernde Dynamik von solchen Smallgroups einer Handvoll Männer, die miteinander austauscht, was sie wirklich beschäftigt und schmerzt. Präsident Thomas Humbel und Markus Haller orientieren sich für die Förderung von Kleingruppen an den von John Wesley im 18. Jahrhundert aufgestellten Regeln. Sie führen im April den dritten Kurs für Kleingruppenleiter durch.

Datum: 26.03.2014
Autor: Peter Schmid
Quelle: Männerforum Schweiz

Werbung
Livenet Service
Werbung