Was macht Kirchen für Jugendliche attraktiv?
Sarah Muffler hat in ihrer 30-seitigen Maturarbeit die Attraktivität der Freikirchen und der reformierten Landeskirche nach verschiedenen Faktoren untersucht. Dazu hat sie eine Online-Umfrage mit 93 Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren durchgeführt. 25 waren Mitglied einer Freikirche, 59 Mitglied der reformierten Kirche und je fünf Ex-Mitglieder einer Frei- oder Landeskirche.
Bei den Predigten haben die jungen Freikirchler deutlich weniger Mühe als die Landeskirchler. «Die Pfarrer der Landeskirchen würden ihre Predigt schlicht zu langweilig für Jugendliche gestalten», heisst es. Aktuelle Themen würden vernachlässigt, die Predigt sei oft monoton und humorlos. Bei den Freikirchen würden dagegen «Offenheit, Humor und spürbare Begeisterung» gelobt.
Während in der freikirchlichen Predigt Kritik an der Bibel generell unerwünscht ist, ist sie bei der landeskirchlichen Predigt ausdrücklich gefragt: 88 Prozent der Befragten möchten, dass die reformierte Pfarrerin die Bibel hinterfragt. Bei den jungen Landeskirchenmitgliedern stösst gemäss Muffler zudem die ablehnende Haltung der Freikirchen gegenüber Homosexualität oder Sex vor der Ehe auf.
Bei der Form der Gottesdienste schneiden die Freikirchen klar besser ab. Während bei ihnen die Musik und die Stimmung hoch im Kurs ist, wird eine «kalte Atmosphäre» bei den Landeskirchen kritisiert, bei der man sich nicht wohl fühle. Aber: «Freikirche- und Landeskirchengänger haben dieselben Ansprüche an Musik und Stimmung. Doch nur die Freikirchen erfüllen diese Wünsche ihrer jugendlichen Mitglieder.» Gemäss der Umfrage wären die Landeskirchenmitglieder mit der Form von freikirchlichen Gottesdiensten glücklicher. Sie sei ein grosser Schwachpunkt der reformierten Kirche.
Datum: 06.02.2014
Quelle: Livenet / ref.ch