Mit grosser Zuversicht in die Zukunft
Die Wurzeln der Freien Evangelischen Gemeinden (FEG) reichen 180 Jahre zurück. Ab 1833 gründete Carl von Rodt (1805–1861) in Bern, Thun, Steffisburg, Münsingen und im Emmental christliche Gemeinschaften. Weil sie vom Staat unabhängig waren, nannte er sie Freie Evangelische Gemeinden.
In der Ostschweiz war es der Apotheker Stephan Schlatter (1805– 1880), der 1837 in St. Gallen eine FEG gründete. Schlatter begann mit Carl von Rodt zusammenzuarbeiten. Weitere Gemeinden entstanden in den Kantonen Schaffhausen, Zürich, Glarus und Thurgau. Im Jahr 1910 wurde der Bund FEG gegründet. Er nennt sich mittlerweile FEG Schweiz und umfasst 90 Gemeinden mit rund 12'000 Gottesdienstbesuchern. Seit dem 1. März ist Peter Schneeberger (43) FEG-Vorsitzender.
Sein Büro hat er in Pfäffikon ZH. Gerade häufig ist er dort aber nicht anzutreffen. Neben der Führung des Verbandes ist eine seiner Aufgaben die Kontaktpflege zu den Gemeinden. Ein anderer wichtiger Dienstbereich ist die Gemeindeberatung, was ebenfalls mit viel Reisetätigkeit verbunden ist. «In diesem Jahr bin ich an 34 Sonntagen unterwegs, um jeweils in einer Gemeinde zu predigen, dazu kommen diverse Seminare, Gemeindefreizeiten und Mitarbeitertreffen », erzählt Schneeberger, der mit seiner Frau und drei Kindern in Rubigen BE wohnt.
In welchem Bereich sollen die FEG-Gemeinden stärker werden? Der FEG-Präsident überlegt nicht lange: «Sie sollen noch missionarischer werden, die Welt erreichen.» Einen seiner Schwerpunkte legt er auf die Mitarbeiterförderung. Jünger sollen zu «leitenden Jüngern» werden. Es sei ein offenes Geheimnis, dass diejenigen Gemeinden florierten, deren Pastor sowohl inspirierend leiten als auch bewegend predigen könne. Hier will er helfen und unterstützen.
Wichtig ist ihm auch, dass in den Gemeinden Generationen übergreifend gelebt und gefeiert wird. Über die Frage, ob das freikirchliche Modell langfristig eine Zukunft habe, muss Peter Schneeberger nicht lange nachdenken: «Ja, auf jeden Fall!» Und seine Augen leuchten.
Datum: 04.05.2013
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: ideaSpektrum Schweiz