Israel

Immer mehr Christen im Heiligen Land

In Israel lebt das Christentum wieder auf. Hauptursache sind die Unruhen und Konflikte in den Ländern des Nahen Ostens.
Jerusalem mit dem Felsendom

Christliche Flüchtlinge und Vertriebene suchen immer öfter Schutz in Israel. Ausserdem sei eine zunehmende Offenheit unter Palästinensern für das Evangelium zu beobachten, berichten Experten. David Siegel, israelischer Generalkonsul in Los Angeles, sieht eine «Renaissance» des Christentums im Heiligen Land voraus. «Israel ist ein sicherer Zufluchtsort für Christen im Nahen Osten, die im Zuge des Arabischen Frühlings systematisch verfolgt werden», sagte er der Internetzeitung Christian Post.

Die Zahl der Christen und ihrer Gebetshäuser nehme zu. In Israel leben nach aktuellen Angaben des Statistikamtes etwa 158'000 Christen; 80 Prozent von ihnen sind Araber. Ihre Gesamtzahl beträgt knapp 1,7 Millionen. Von den insgesamt rund acht Millionen Einwohnern Israels sind sechs Millionen Juden. Die Zahl der «messianischen» Juden, die an Jesus als den im Alten Testament verheissenen Heiland glauben, wird auf bis zu 15'000 geschätzt.

Palästinenser zeigen mehr Interesse am Christentum

Der Sprecher des kanadischen Zweigs der internationalen «Hilfsaktion Märtyrerkirche», Greg Musselman, beobachtet ein zunehmendes Interesse am christlichen Glauben unter Palästinensern. Viele Muslime berichteten unter anderem von Träumen und Visionen von Jesus sowie von Wunderheilungen. Ausserdem seien sie vom Lebenszeugnis jener Christen beeindruckt, die das Westjordanland trotz vieler Bedrängnisse nicht verliessen. «Es sind nur wenige, aber sie leben ihren Glauben mit Leidenschaft», so Musselman. Er ist überzeugt, dass die (christlichen) Palästinenser zur Zukunft der Kirchen im Nahen Osten viel beizutragen hätten, gerade weil andere die Unruheregion verliessen.

Sollen Christen Militärdienst leisten?

Unterdessen ist in Israel eine Debatte über die Frage entbrannt, ob Christen in den Streitkräften Dienst leisten sollten. Arabische Muslime und Christen sind nicht der Wehrpflicht unterworfen, und sie sehen den freiwilligen Dienst traditionell als ein Tabu an. Doch die Regierung will auch sie zunehmend rekrutieren. Der griechisch-orthodoxe Priester Gabriel Nadaf ermuntert arabische Christen zum Dienst in den israelischen Streitkräften. Wie die Zeitung Jerusalem Post berichtet, hätten sich bei einem Treffen kürzlich 94 Christen zum Militärdienst gemeldet. Sie wollten damit ihre Solidarität mit dem demokratischen jüdischen Staat zum Ausdruck bringen.

Datum: 16.01.2014
Quelle: idea

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