Die unerwartete Reaktion des Imam
Armut ist eines der Hauptprobleme der pakistanischen Christen. Viele haben keine Stimme und werden deshalb umso leichter zu Opfern von Unterdrückung und Behörden-Willkür. Gleichzeitig stösst ihr Glaube auch auf Interesse. Einheimische Christen gehen verschiedentlich auf die Strasse und stellen ihren Mitbürgern Informationen über den christlichen Glauben zur Verfügung.
So nahm zum Beispiel vor einigen Monaten ein junger Mann eine Broschüre entgegen. Er las sie durch. Dann studierte er den Text ein zweites Mal, doch das stellte ihn nicht zufrieden. Er wollte mehr von dem Gott wissen, der eine Beziehung mit einem gewöhnlichen Menschen will.
«Imam, dein Sohn ist Christ!»
«Könnt ihr mir mehr von dieser Christus-Person sagen?», fragte er. Seine Fragen wurden beantwortet und er begann damit, in der Bibel zu lesen. Er nahm Jesus Christus als Freund und Retter in sein Leben auf. Sein Glaube wuchs und er liess sich taufen.
Andere in seinem Wohnort zeigten sich besorgt. Sie gingen zu seinem Vater und eröffneten diesem, dass sein Sohn nun ein Nachfolger von Jesus sei – immerhin war sein Vater ein Imam.
Imam: «Er macht niemandem Probleme»
«Mein Sohn ist erwachsen und reif. Er ist Allah gegenüber verantwortlich für seine Taten, so wie ich es für meine bin», antwortete der Vater. «Wenn er nun ein Nachfolger von Jesus ist, muss er Gott gesagt haben, warum er das getan hat. Jedenfalls sehe ich, dass er keine Dinge stiehlt, keinen Ehebruch begeht und er tut nichts, was anderen Menschen Probleme schafft. Er weiss, was los ist und sein Gott weiss es.»
Diese Antwort liess die «Ankläger» sprachlos zurück. Bald wusste jeder im Ort, dass sein Sohn ein Jünger Jesu geworden ist, doch keiner getraute sich, ihn darin zu stören. Und der junge Mann informiert nun auch andere über das, was er entdeckt hat.
Datum: 10.02.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet