Das Reich der Mitte will mehr Bibeln
Durch die Bibeldruckerei «Amity Printing Press» in Nanjing ist die Bibel in China in grosser Auflage erhältlich. Doch längst nicht jeder Einwohner weiss, wo er eine beziehen könnte. Besonders in unterentwickelten, ländlichen Gegenden. Vielen Familien reicht das hart verdiente Einkommen lediglich, um die grundlegendsten Bedürfnisse zu stillen. Ihre Bibellese beschränkt sich auf einige Seiten, die sie kopiert haben und Passagen, die sie auswendig gelernt haben. Oft teilen sich mehrere Dorfbewohner eine Bibel.
«Bibles for China» hat sich zur Aufgabe gemacht, Gottes Wort kostenlos an Christen in entlegenen Gebieten abzugeben, die wirtschaftlich schwach sind. Dies geschieht gemeinsam mit lokalen Gemeinden.
Nachfrage ist gross
Bob Drew, Mitarbeiter von «Bibles for China», erklärt: «Wir sind nur eine Organisation und können nicht für alle 1,25 Milliarden Menschen in China da sein.» Deshalb würden sich verschiedene Werke absprechen, um möglichst vielen Leuten den Zugang zur Heiligen Schrift zu ermöglichen. Drew erinnert sich an eine Reise in ein Bergdorf. Er und sein Team brachten 200 Bibeln mit, interessiert an einem Exemplar waren jedoch 500 Personen. Als der Pastor sagte, dass es nicht genug Bibeln für alle habe, wurde es still im Raum, bis eine ältere Frau das Schweigen brach: «Die alten Christen haben zum Teil mehr als vierzig Jahre auf eine Bibel gewartet. Doch die neuen Gläubigen sollen zuerst eine erhalten. Die Alten sollen noch etwas warten.»
In sechs Wochen durchgelesen
«Bibles for China» geht nie zweimal an den gleichen Ort. Bob Drew: «Die christliche Gemeinde wächst enorm schnell in China. Deshalb besuchen wir Menschen, welche noch gar keine Bibel in ihrer Gegend haben.»
In manchen Gegenden habe man nachgefragt, wie das Bedürfnis gewesen sei. Die Antwort war erstaunlich: Manche Christen haben die Bibel innerhalb von sechs Wochen komplett durchgelesen! Die meisten Bibeln würden zudem von fünf Personen genutzt.
Datum: 11.06.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet