«Ich bat Gott um eine Bibel»
Khine* ist 14 Jahre alt und muss in dem von Buddhismus geprägten Land mit gesellschaftlichen Vorurteilen, Ausgrenzung und empfindlichen Einschränkungen leben – weil er an Jesus glaubt. Khine erlebte dies schmerzhaft.
«Meine Schwester fand Jesus vor mir und hat mich zu Gottesdiensten und Bibelstunden mitgenommen. Ich durfte auch an einem Bibelcamp teilnehmen», strahlt Khine. «Das war der glücklichste Tag meines Lebens, denn da kam Jesus in mein Leben!»
Vater erbost
«Ich wollte sofort mehr über ihn wissen. Deshalb wollte ich eine eigene Bibel haben, damit ich auch zuhause lesen und studieren konnte. Drei Monate habe ich zu Gott gefleht. Und dann hatte ich meine Bibel». Fortan war sie sein beständiger Begleiter. Das fiel auch Khines Vater auf, und der setzte seinen Sohn massiv unter Druck, den neuen Glauben aufzugeben. Khine aber wollte «dieses wunderbare Geschenk von Gott» nicht mehr hergeben. Deshalb warfen ihn seine Eltern kurzerhand aus dem Haus.
«Auch wenn ich verfolgt werde, bleiben mir meine Hoffnung und mein Glaube. Ich bin so froh, dass Gott mir Hilfe durch Menschen aus anderen Ländern schickt, um mich zu ermutigen und zu lehren.»
Willkür in ländlichen Regionen
Durch die politische Öffnung in Myanmar unter dem neuen Präsidenten Thein Sein, hat sich zumindest in den Städten für die Christen, die etwa 9,5 Prozent der Landesbevölkerung ausmachen, einiges zum Besseren gewendet.
Christen in ländlichen Regionen aber, die zudem meist zu ethnischen Minderheiten gehören, erleiden nach wie vor Übergriffe durch das Militär. Kirchen werden zerstört, Männer zu Zwangsdiensten herangezogen, Frauen vergewaltigt.
Pastoren auf dem Land müssen meist jahrelang auf die Genehmigung für ein Versammlungsgebäude warten, wenn diese denn überhaupt gewährt wird. Und selbst dann handelt es sich häufig nur um vorläufige Bewilligungen, die sehr viel Geld kosten und deren Gültigkeit völlig in der Hand des jeweiligen Dorfältesten liegt.
* Name geändert
Datum: 01.10.2012
Quelle: Open Doors