Gesundheitskongress in Kassel

Kairos für christliche Spiritualität

In den Bereichen Gesundheit, Medizin und Therapie nehmen spirituelle Angebote schon seit einigen Jahren einen grossen Raum ein. Damit befasste sich der 7. Christliche Gesundheitskongress vom 23. bis 25. Januar in Kassel, der seinen eigenen Beitrag zu dieser Entwicklung leistete.
Christlicher Gesundheitskongress (Fotograf: Christian Strauss)
Dr. Astrid Giebel und Dr. Georg Schiffner (Fotograf: Christian Strauss)

Dr. Georg Schiffner (Arzt und Vorsitzender des Kongresses) stellte gemeinsam mit Dr. Astrid Giebel (Theologin und Diakoniewissenschaftlerin) die Würzburger Thesen vor. Sie wurden im letzten Jahr erarbeitet, um die christliche Identität heilender Berufe zu erläutern.

Dr. Schiffner machte gegenüber Livenet deutlich: «Es ist wohltuend wahrzunehmen, dass unser Vorhaben bis in die Verantwortungsebene von Diakonie und Caritas geteilt wird.» Engagierte Vertreter dieser Institutionen hätten auf dem Treffen zum Ausdruck gebracht, «wo ihr christliches Herz schlägt».

Zu den Referierenden gehörte auch der Präsident Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband, Ulrich Lilie (Berlin), sowie weitere 60 Fachleute aus Gesundheitswesen und Kirchen.

Kairos – Spirituelle Offenheit

Die Kongressbesucher waren aufgerufen, Änderungs- und Ergänzungswünsche zum Text einzubringen. Die Thesen werden dann weiter ergänzt und bearbeitet. Der Präsentation dieser Thesen folgten Praxisbeispiele und eine Podiumsdiskussion. Hier wurde mehrfach der besondere Zeitpunkt (Kairos) der spirituellen Offenheit in heilenden Diensten hervorgehoben.

Vor dem Hintergrund der multikulturellen Situation in vielen Einrichtungen sei es wichtig, so Dr. Schiffner gegenüber Livenet, den christlichen Standpunkt zu kennen. Denn nicht nur die Patienten und Klienten kämen aus unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen, sondern auch die Mitarbeitenden in vielen Einrichtungen.

Ermutigung

Das Leitwort der diesjährigen Veranstaltung lautete «DU BIST ES WERT – Menschen. Würde. Achten.» Ziel war es, die Teilnehmenden in Arzt-, Pflege-, Heil- und therapeutischen Berufen sowie Seelsorger zu ermutigen.

Das sei eines der wichtigen Ziele der Veranstaltung, so Dr. Georg Schiffner. Die Veranstaltung hat denn auch ein bemerkenswertes Profil, ist sie doch eine Plattform für Begegnung, fachlichen Austausch, Weiterbildung und christliche Gemeinschaft.

Grusswort von Friedensnobelpreisträger Prof. Mukwege

In seinem Grusswort zum Kongress schrieb Prof. Dr. med. Denis Mukwege, Friedensnobelpreisträger 2018: «Sie setzen mit dem Kongress ein starkes Zeichen für die unveräusserliche Würde jedes Menschen. Wir brauchen Ihre Solidarität im Kampf für mehr Gerechtigkeit in unserer Welt.» Mukweges Arbeit für misshandelte Frauen in Bukavu (Demokratische Republik Kongo) wurde in Kassel vorgestellt.

So wie in Bukavu den Frauen umfassend, medizinisch, psychologisch, rechtlich und seelsorgerlich geholfen wird, will auch der Christliche Gesundheitskongress dazu beitragen, Menschen ganzheitlich zu begleiten. Aber nicht nur! Auch um den würdevollen, wertschätzenden Umgang mit allen Mitarbeitenden im Gesundheitswesen soll es thematisch gehen.

Besonderes Profil: Fachliche Orientierung Ökumene

Der Christliche Gesundheitskongress ist der einzige Kongress im deutschsprachigen Raum, der Berufsgruppen aus Gesundheitswesen und Mitarbeitende aus Kirchengemeinden aller christlichen Konfessionen verbindet. Aus den bisherigen Kongressen entstanden etliche Projekte, Initiativen und Vernetzungen.

Zur Webseite: 
Christlicher Gesundheitskongress

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Datum: 28.01.2020
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet

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