Unsere Zukunft nach dem Sterben
«Gibt es ein Leben nach dem Tod?» Diese uralte Frage wird von Menschen sehr verschieden beurteilt: vom banalen Wunschdenken «mit dem Tod ist alles aus» bis hin zur Überzeugung «wir gehen ins ewige, strahlende Licht», basierend auf menschlichen Nahtod-Erfahrungen gibt es eine Menge Meinungen. Alle Religionen rechnen mit einem Weiterleben nach dem Tod. Aber wenn es um eine kompetente Stimme in dieser wichtigen Frage geht, lohnt es sich, auf die Bibel zu hören. Schliesslich ist ihre Hauptperson ein Mensch, der «zurückgekommen ist». Was sagt die Bibel über unser persönliches Schicksal nach dem Sterben?
1. Das Reich der Toten – ein Zwischenzustand
Wir kommen nach dem Sterben weder in den Himmel noch in die Hölle, sondern in das «Totenreich», wie man die Begriffe «Hades» im Alten Testament und «Scheol» im Neuen Testament übersetzen kann. Nicht nur wird unsere Persönlichkeit vom Körper getrennt, sondern auch die geistigen und seelischen Funktionen kommen zum Stillstand: «Der Geist des Menschen muss davon, er muss zur Erde werden, und mit ihm vergehen auch alle seine Pläne» (Die Bibel, Psalm 146, Vers 4). Darum wird dieser «Standby»-Zustand auch als «Schlaf» bezeichnet, in dem wir kein Zeit-Bewusstsein haben. Direkt nach dem Sterben sind wir also in einem Zwischenzustand – darum sind Nahtod-Berichte nicht dazu geeignet, gültige Aussagen über unser endgültiges Ergehen zu machen. Wichtig ist aber, dass unsere Persönlichkeit nicht ausgelöscht wird. Mit dem Sterben ist nicht alles aus, aber alles anders.
2. Nicht unsterbliche Seele, sondern Auferstehung des Körpers
Viele stellen sich vor, dass sie nach dem Sterben als «reine Seele» oder gar «Lichtwesen» weiterexistieren (von der völlig unbiblischen Vorstellung, Engel zu werden, ganz zu schweigen). Die Griechen im Altertum glaubten, dass nur die «unsterbliche Seele» weiterexistieren würde, weil sie den Körper als Gefängnis empfanden und froh waren, ihm entfliehen zu können.
Die Bibel sieht das deutlich anders: Der Leib ist nicht an sich böse. Wir Menschen werden einen neuen Körper bekommen, wie Jesus nach seiner Auferstehung auch einen bekam. Dazu wird Gott alle Menschen «aufwecken». Jesus bestätigt: «Der Tag wird kommen, an dem die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes hören werden. Dann werden alle Menschen auferstehen: Die Gutes getan haben, werden ewig leben, die aber Böses getan haben, werden verurteilt» (Die Bibel, Johannes-Evangelium, Kap 5, Vers 28-29). Gottes Ziel ist also nicht, den Leib abzuschaffen – im Gegenteil: wir bekommen einen neuen «Körper 2.0», der perfekt auf den neuen Himmel und die neue Erde abgestimmt sein wird. Um es einmal technisch auszudrücken: Die «Software» unserer Persönlichkeit wird auf eine neue «Hardware» aufgespielt.
3. Der Ausgang ist ein doppelter
Es ist unpopulär, aber eine Tatsache, die wir nicht wegleugnen können, ohne die Bibel zu vergewaltigen: Einige werden zum ewigen Leben bei Gott auferstehen, andere werden die Ewigkeit getrennt von Gott verbringen. Bevor wir uns darüber aufregen, überlegen wir kurz: was wäre, wenn es kein Gericht und keine Gerechtigkeit gäbe? Was wäre, wenn Terrorakte, Bosheit und Brutalität nicht gerichtet würden? In unserer Gesellschaft sind wir sehr, sehr darauf bedacht, dass Gerechtigkeit geschieht, und wenn Menschen mit bösen Taten einfach so davonkommen, regt sich in uns etwas auf. Sollte das kosmisch anders sein? Gott ist Liebe und wird sicher keinen Menschen ungerecht be- oder verurteilen, sondern «gerecht richten» – und alle Menschen werden das einmal anerkennen (Die Bibel, Offenbarung Kapitel 15, Vers 4).
Es ist also nicht automatisch so, dass alle Menschen die Ewigkeit bei Gott verbringen. Gottes neue Welt – der «Himmel» – wird nicht wieder ein Gemisch von Gut und Böse sein. Gott wird keine Menschen bei sich haben, die ihn eigentlich gar nicht wollen. Wichtig ist: die Entscheidung fällt hier, in unserem bewussten Leben. Mit der Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus (Die Bibel, Lukas-Evangelium Kapitel 16, Verse 19-31) lehrt Jesus unter anderem, dass nach dem Sterben kein «Klassenwechsel» mehr möglich ist. Das Sterben ändert also nichts in unserer Beziehung zu Gott, und unser Leben hier ist entscheidend für das «Nachher».
Es gibt ein Leben vor dem Tod
Jetzt kommt aber die gute Nachricht: Schuld und Böses – was in jedem Leben vorkommt – muss uns nicht vom ewigen Leben disqualifizieren. Gott hat die Schuld aller Menschen auf Jesus gelegt und an ihm das Urteil über alles Böse vollzogen. Darum ist die Hauptbotschaft der Bibel eindeutig und unüberbietbar positiv: «Wer an Jesus glaubt, der hat ewiges Leben – und kommt nicht mehr ins Gericht» (Die Bibel, 1. Johannes-Brief, Kapitel 5 Vers 12). Jesus hat «dem Tod die Macht genommen und das Leben – unvergänglich und ewig – ans Licht gebracht» (Die Bibel, Zweiter Brief des Paulus an Timotheus, Kapitel 1, Vers 10). Wir müssen nicht bis zum Tod warten; «Ewiges Leben» gibt es schon hier. Genial, oder?
Zur Serie «Was kommt auf uns zu?»:
Teil 1: Die Zukunft von Himmel und Erde
Datum: 22.07.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch