Fingerprint predigte auf dem Roten Platz
Wir sind als Teil der Bewegung Fingerprint International und dem Missionswerk Steiger nach Russland gereist, um mit kreativen Aktionen mit Menschen ins Gespräch zu kommen, für sie zu beten und ihnen die frei machende Botschaft von Jesus Christus näherzubringen. Einer unserer Träume war es, auf dem Roten Platz in Moskau zu predigen und einen Flashmob zu machen.
Während der WM sind solche Einsätze nicht erlaubt. Was war überhaupt möglich?
Wir wussten um die Einschränkungen. Aber für uns stand fest, dass die
Vision, in Moskau das Evangelium zu verkündigen, im Willen Gottes war.
Für Gott ist nichts unmöglich! Unser Team war international
zusammengewürfelt. Mit dabei war auch eine Gruppe von Ex-Muslimen aus
Ländern, in denen Verfolgung konkret ist. Sie empfanden die Lage in
Moskau überhaupt nicht beängstigend. Dann fanden wir heraus, dass Hare
Krishna hier Prozessionen durchführt. Deshalb entschieden wir uns, es zu
wagen, und zwar so, wie wir es auch an anderen Orten tun. Wir
gestalteten Kunstprojekte, machten Umfragen, luden Leute in unsere
kreativen Teams ein, wir hatten einen Wunderstuhl dabei, um mit Menschen
zu beten. Diese kreativen Elemente nutzten wir, um mit den Menschen
über den Glauben zu reden.
Wie reagierten die Moskauer?
Jeden Tag konnten wir für viele Passanten beten und es kamen täglich
Personen zum Glauben. Im Nachhinein sehe ich: Für Menschen war so etwas
unmöglich. Doch für Gott war es möglich.
Wie erlebten Sie die Menschen in Russland?
Als sehr offen und freundlich! Angefangen bei den Christen vor Ort,
die ein grosses Anliegen haben, das Evangelium zu den Menschen zu
tragen, aber unsicher waren, wie sie das anpacken sollten. Aber dann kam
jeden Tag eine grosse Gruppe von ihnen mit uns auf die Strasse. Wir
erlebten, wie die Russen einen regelrechten Hunger nach Spiritualität
haben. Doch es ist auch eine geistliche Not in dieser 18-Millionen-Stadt.
Es herrscht ein spirituelles Vakuum, das darauf wartet, gefüllt zu
werden. Da sind wir gefragt.
Ihr eindrücklichstes Erlebnis?
Nachdem wir schon mehrere Tage unterwegs waren, gingen wir auf den
Roten Platz. Da war extrem viel Polizei und Militär und wir dachten: Es
ist unmöglich, hier was zu machen! Dann ermutigte uns aber ein junger
Mann der Gruppe, vorwärtszugehen. Also stellten wir uns mitten in die
Menschenmenge und machten einen Flashmob mit weissen Masken, und wir
predigten auf dem Roten Platz das Evangelium von Jesus Christus! Wir
hatten den Eindruck, es sei darum gegangen, geistliche Mauern
einzureissen. Uns ist nichts passiert. Gott hat das Undenkbare möglich
gemacht! Das war ein starkes Zeichen der Realität Gottes.
Eindrücklich für mich waren auch die vielen Gespräche mit Menschen. Ein Mann, der auch schon in Indien nach der Wahrheit gesucht hat, kam zweimal und stellte viele gute Fragen. Ich beantwortete sie so gut ich konnte und dann nahm er Jesus Christus als seinen Herrn und Erlöser an.
Und wer wird Fussball-Weltmeister?
Ich hoffe die Schweiz! Viel wichtiger ist mir aber, dass das Feuer,
das unsere Gruppe während der WM entfacht hat, auf ganz Russland übergreift. Das hoffe ich, dafür bete
ich und hoffentlich viele andere auch – damit der Glaube durch die
Widerstände hindurchdringt und Frauen und Männer mutig zu Jesus stehen.
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Datum: 29.06.2018
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: idea Schweiz