Keinen einzigen Menschen auslassen
Seit über 60 Jahren sind in ihrem Namen täglich Tausende von Christen in der ganzen Welt unterwegs: «Every Home for Christ» ist eine Missionsgesellschaft, die ihre Strategie im Namen trägt. «Jeder Mensch wohnt irgendwo, und dort suchen wir ihn mit dem Evangelium auf – strategisch und systematisch», heisst es im Programm. Weltweit werden durch EHC jeden Tag rund 250'000 Haushalte besucht, und rund 45'000 Menschen reagieren positiv auf das Evangelium – Tag für Tag. In fast jedem Land nimmt die Bewegung dabei die nationale Färbung und auch einen eigenen Namen an. In der Schweiz arbeitet «Christus für alle» (CFA) seit 2011 unter dem Dach von Livenet – unter anderem mit drei Teilzeit-Missionaren in Spiez, Münsingen und Zürich. Am CFA-Freundestreffen vom 17. Oktober in Bern gab es spannende Einblicke in die vielseitige Arbeit – nicht zuletzt dank internationaler Referenten und Leiter, unter anderem der Leiter von EHC Europa, Pierre Clément, «Aktion in jedes Haus» in Deutschland, Uli Krieger, «Christ de maison en maison» im Welschland, Philippe Beeusaert, und dem Leiter von «Licht im Osten», Hans Ueli Beereuter.
Afrika: Hauptmotor für die Gründung neuer Gemeinden
«Jeden Tag gehen Menschen in den Städten und Dörfern Afrikas auf die Strassen, von Haus zu Haus, von Hand zu Hand, von überall wo Menschen leben. Jeden Tag erreichen wir 105'000 Häuser und verteilen 272'000 Traktate. Aber wir bringen das Evangelium nicht Häusern, sondern Menschen», berichtete Cleopas Chitapa (Zimbabwe), der EHC-Leiter für das südliche Afrika. Dabei geht um viel mehr als Statistiken: «Ich bin nicht beeindruckt von Zahlen, ich möchte wirklich Resultate/Erlebnisse sehen. Ich möchte nicht nur Statistiken führen, sondern am Reich Gottes bauen. Es ist mir eine Freude, dass diese Art von Evangelisation wirklich das Reicht Gottes zu uns bringt.» Interessant ist dabei: Every Home for Christ ist in Afrika ein Haupt-Motor für die Gründung neuer Kirchen und Gemeinden; denn Menschen, die zum Glauben kommen, werden in «Christusgruppen» gesammelt und im Glauben angeleitet, und diese Gruppen wachsen meistens zu ausgewachsenen, mitunter grossen Gemeinden heran. «Es gibt nur eine Hoffnung für Afrika, und das ist Jesus», ist Cleopas überzeugt. Darum arbeite EHC intensiv daran, Menschen in eine tiefe Beziehung zu Gott zu bringen, was gerade in Afrika wichtig sei: «Wir dürfen nicht nur Gemeinden bauen, die 50 km lang und 2 cm tief sind.»
Einheit und Synergie
Pierre Clément, Europaleiter von EHC und zuständig für Frankreich, betonte: «EHC ist keine amerikanische Mission, sondern nimmt in jedem Land – gerade auch in Europa – einen eigenen Namen an, so etwa CMM (Christ de maison a maison), Christus für alle, Aktion in jedes Haus, DERA (Die Tür, Albanien) und viele andere. Im Respekt der verschiedenen Kulturen und Denominationen, mit der gemeinsamen Vision und Mission, und in der Vielfalt der Mittel, die wir entwickeln, ist EHC eine solidarische und brüderliche Gemeinschaft.» Clément betonte – neben der gemeinsamen Mission und Vision – 3 Überzeugungen, die die Arbeit von EHC wie ein roter Faden durchziehen:
1. Der Auftrag Christi, «Jede Kreatur» zu erreichen (Markus 16), wird wörtlich genommen und ist nicht verhandelbar.
2. Die Suche nach Einheit: Ohne Einheit der Christen kann der Auftrag von Jesus nicht erfüllt werden (Johannes 17)
3. Das Gebet ist im Zentrum: Die Missionare von EHC gehen nicht hinaus, bevor sie nicht gebetet haben. Die ganze Arbeit wird intensiv in Gebet «gebadet».
Überraschungsbesuche Gottes
Darf man Menschen so einfach in ihren Häusern stören? Auf diese berechtigte Frage hin berichtete Clément von «Überraschungsbesuchen Gottes»: in der Bibel wurden z.B. Abraham, Isai, Elisa, Paulus und Maria von Gott überraschend besucht, was ihrem Leben eine völlig neue Richtung gab. «Wenn man jemanden zu Hause besucht, ist das oft etwas, das sein Leben auf den Kopf stellt» hielt Clément fest. Gott mache noch heute Überraschungsbesuche – durch EHC-Missionare. Gerade darum sei der systematische Einsatz so wichtig.
Operation Village – die Ferien nutzen zum Evangelisieren
Frankreich hat Zehntausende von Dörfern und 80% dieser Dörfer haben weniger als 200 Einwohner. Die meisten christlichen Gemeinden existieren darum in grösseren Städten. «Viele dieser Dörfer haben bisher nicht ein einziges Mal die Chance gehabt, das Evangelium zu hören», stellte Clément fest und erklärt, wie EHC kreativ normale Christen engagiert, um das Evangelium in Dörfern bekannt zu machen: «Viele französische Christen und Familien machen Urlaub in einem kleinem Dorf, um dort einen Tag einen Haus-zu-Haus-Einsatz zu machen. So planen sie bei der Urlaubsplanung bewusst so einen Einsatz mit ein. Manchmal ist ein einzelnes Haus ein paar Kilometer ausserhalb des Dorfes, aber sie nehmen ihre Velos auf dem Auto mit, so werden auch diese Häuser erreicht. Die Christen beten für die Dörfer, die sie erreicht haben – und viele Menschen aus diesen Dörfern kontaktieren uns und wollen mehr erfahren über den Glauben.»
Das Reich Gottes – wie ein Fussballstadion?
«Das Reich Gottes ist an vielen Orten wie ein Fussballstadion. Wir haben ein paar Männer auf dem Feld, die dringend etwas Ruhe und Erholung nötig hätten – und 35'000 Zuschauer, die genau wissen, wie es laufen müsste und die dringend Bewegung brauchten», beschrieb Cleopas Chitapa schliesslich am Nachmittag die Situation der heutigen Evangelisation. «Unsere grösste Schwäche ist die Tatsache, dass die Evangelisation nur von einer kleinen Minderheit ausgeführt wird und alle anderen zuschauen. Wenn wir als Gottes Volk als gemeinsame Kraft aufstehen, glaube ich, dass wir die Welt verändern könnten. Wenn wir alle Ressourcen der Welt zusammenbringen und kanalisieren würden, können wir einen Unterschied machen.» Chitapa zitierte einen Vers aus der Bibel, in dem «sich beide freuen – der, der sät und der, der erntet». Heute sei Partnerschaft und Synergie wichtig: «1+1=11». Er erwähnte als ausgezeichnetes Beispiel dafür die «Aktion 3.16», zu der in der Schweiz bereits einige Dutzend Initativen und Werke im nächsten Jahr zusammenarbeiten werden. Der Missiologe Ralph Winter sagte einmal: Ihr habt keine Ahnung, wieviel im Reich Gottes erreicht werden könnte, wenn es jedem egal wäre, wer die Ehre dafür bekommt.»
Die ganze Welt minus deine Seele
Chitapa schloss: «Der einzige Bibelvers, den ich in meiner Kindheit gehört habe, ist: 'Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt und doch seine Seele verliert?' Dieser Bibelvers hat mich mein ganzes Leben begleitet. Jesus hat uns so etwas wie eine mathematische Formel gegeben. Stell dir mal vor, du gewinnst die ganze Welt minus 1 Seele, und du hast nichts. Wenn du alles Geld der Welt gewinnst, minus 1 Seele, hast du nichts. Man kann den Wert einer Seele nicht mit Geld aufwiegen. Kein Opfer ist zu gross für eine Seele. Denn eine einzige Seele ist wichtiger als der ganze Besitz der Welt.»
Auf die Frage, wieso er als zweitbekanntester Amerikaner nicht US-Präsident werden wolle, habe Billy Graham einmal erwidert: «Ich will einfach nicht degradiert werden. Ich bin schon in einem Geschäft, das wichtiger ist als das Präsidentenamt. Für Christus Seelen zu gewinnen, ist viel wichtiger, als im Weissen Haus zu regieren. Warum sollte ich mich mit einem weniger wichtigen Amt zufriedengeben?» Weil jeder Mensch unendlich wichtig sei, darum müsse man auch in Zukunft von Haus zu Haus gehen – und Menschen überall da aufsuchen, wo sie sind.
Videos vom Anlass finden Sie hier.
Every Home for Christ bietet jedem Christen die Möglichkeit, bei der Erfüllung des Missionsauftrags mitzuhelfen. Durch die Mithilfe einheimischer Christen können wir den Auftrag von Jesus ganz konkret umsetzen und Menschen in ihrer eigenen Sprache mit dem Evangelium erreichen. Mit nur 35 Schweizer Franken monatlich unterstützen Sie einheimische Christen darin, 5'000 Menschen mit der Guten Nachricht zu erreichen. Helfen Sie mit?
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Datum: 22.10.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet