Tagung in Konstanz

Aus der Gemeinde hinausgewachsen – und nun?

Gott hat Aufgaben für Christen, die die Kirche hinter sich gelassen haben oder aus ihrer Gemeinde hinausgewachsen sind. Am 2. Mai findet in Konstanz dazu eine Tagung statt.
Referenten in Konstanz: Felicity und Tony Dale
An army of ordinary people

Warum wächst die Zahl der gemeindelosen Christen in Europa - und wie ist darauf zu reagieren? Die Veranstalter des Konstanzer „Visionstags", ein Team um Florian Bärtsch und Marco Gmür, suchen Antworten mit den britischen Gemeindegründern Tony und Felicity Dale als Referenten. „Europa erlebt im Moment grosse geistliche Umbrüche", schreibt Bärtsch. Die einst dominante christlich-abendländische Leitkultur präge nur noch eine Minderheit der Bevölkerung. „Im Gegenzug bildeten sich unzählige neue Subkulturen, Interessengruppen und nichtchristliche Volksgruppen."

Bei den Menschen Gemeinde entstehen lassen

Die meisten von ihnen fänden kaum Zugang zum christlichen Glauben, wie die Kirchen ihn vorstellen, beobachtet Bärtsch und verweist auf die die deutsche Sinus-Milieustudie. Der Evangelist und Gemeindegründer folgert im Zuge der neueren missionalen Theologie: „Der Weg zu dieser Mehrheit der Bevölkerung besteht nicht mehr darin, diese Leute einzuladen, dass sie in unsere Gemeinden kommen, sondern vielmehr, dass wir die Gemeinde zu ihnen bringen."

Neue Aufgabe...

Für die Veranstalter tut sich hier ein faszinierendes Arbeitsfeld gerade für Christen auf, die von traditioneller Kirchlichkeit Abschied genommen haben. Tausende engagierte Christen sind innerlich auf Distanz zum Betrieb ihrer Gemeinde gegangen - Ausdruck des Individualismus einerseits, Reaktion auf tiefsitzende Unzulänglichkeiten, Kleinmut und Verhärtungen in den Kirchen andererseits.

Eine Studie in Australien zeigte vor Jahren, dass die meisten ihre Gemeinde nicht im Streit verlassen haben, sondern aus ihr hinausgewachsen sind. Bärtsch: „Oft sind diese Christen nicht laue Nachfolger Jesu, sondern leben - ganz im Gegenteil - ihren Glauben sehr bewusst." Sie ziehen sich auf kleine Kreise, Hausgemeinden oder Netzwerke zurück und suchen neue Formen der Gemeinschaft und geistlichen Auferbauung.

...für gemeindelose Christen?

Referenten in Konstanz sind die gebürtigen Briten Tony und Felicity Dale. Das Ärzteehepaar hat mit dem US-Meinungsforscher George Barna ein Buch mit dem Unterteil „Warum Klein neu Gross ist für die Kirche von heute" geschrieben. Dales beobachten in den USA, dass solche Christen oft 3-4 Jahre „gemeindelos" leben - und dann neu aktiv werden. „Oft bedeutet das nicht, dass sie nun wieder zu einer klassischen Gemeinde gehen, sondern dass sie dort, wo sie ihren Lebensmittelpunkt haben, eine neue Gemeinschaft starten."

Tony und Felicity Dale sehen in dieser «Armee gewöhnlicher Leute» grosse Potenziale und fördern sie. Die Veranstalter der Konstanzer Tagung wollen Wege aufzeigen, wie Einzelpersonen, Familien und Gruppen sich neu orientieren und den Grundauftrag erfüllen können.

Links zum Thema:
Das erste Kapitel des neuen Buches von T. und F. Dale und G. Barna: «the Rabbit & the Elephant»
Flyer zur Tagung mit allen Angaben

Datum: 31.03.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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