Das Evangelium für die Schweiz
Auf Einladung von SEA und VFG trafen sich 75 Leiterinnen und Leiter von Verbänden, Werken, Allianz-Sektionen und Medien am 12. und 13. Dezember im Höhenhotel Seeblick in Emmetten. Das Thema war gross: Miteinander Jesus lieben – und die Schweiz mit dem Evangelium durchdringen. Der Hintergrund, dass trotz des Engagements von Landes- wie Freikirchen die Schweizerinnen und Schweizer nicht christlicher werden, forderte diese Stossrichtung heraus.
Drei Wege zu den Menschen
So ging es um die Frage, wie Ausländer und Zuwanderer, wie Menschen in den wachsenden Agglomerationen, den pulsierenden Innenstädten und den schwach besiedelten Randgebieten die gute Nachricht von Jesus Christus mitbekommen. Dazu gaben Referate Anregungen, die in Workshops vertieft wurden. Drei Wege wurden beschrieben: der sozialdiakonische, der evangelistisch-kommunikative Weg und das Gründen von neuen Gemeinden.
Reto Wüthrich von der FEG Winterthur schilderte den Weg der Gemeinde, der zur Gründung des Vereins Stägetritt geführt hat. Ausgehend von der Frage «Was würde in der Stadt fehlen, wenn es die FEG nicht gäbe?» habe ein Umdenken begonnen. Viele interne Fragen wurden zweitrangig. Der Fokus änderte sich auf: «Was brauchen die Menschen?» So habe man festgestellt, dass für sie zwei grosse Themen im Raum stehen, und zwar Familien und Integration. Schrittweise habe man Angebote aufgebaut, die Eltern, Alleinerziehende und Kinder entlasten und stärken. Aus Sonntagsschulräumen wurden Kinderräume, ein Kurs für Schwangerschafts-Rückbildungsgymnastik platzt aus allen Nähten, Flüchtlinge helfen im Bistro mit, Menschen wird in der sozialen und beruflichen Situation geholfen. Reto Wüthrich: «Die Gemeinde wurde auf den Kopf gestellt!»
Das Beste für Stadt und Region
Gust Ledergerber von der Evangelischen Allianz St.Gallen berichtete, wie in der Olmastadt durch das gemeinsame Auftreten der Kirchen viele öffentlichkeitswirksame Anlässe möglich wurden. Die Leiter hätten sich darauf geeinigt, gemeinsam die geistliche Verantwortung für Stadt und Region zu übernehmen. Man wolle das Reich Gottes wachsen sehen. Dazu brauche es Sozialdiakonie und Evangeliumsverkündigung. Ein wichtiger Punkt sei «das gemeinsame und regelmässige Suchen von Gottes Antworten auf unsere Fragen nach dem Wie und Was», sagte Ledergerber. Es gelte, den Kairos Gottes, seine geöffneten Türen zu erkennen und voller Glaubensmut Schritte zu wagen. So konnte er von einer ganzen Reihe Aktionen berichten: die Neueröffnung des Buchladens mit Café, die Realisierung des Kunstobjekts «Das Buch», ein Podium mit Politikern, die «Weihnachtsreise». Im nächsten Jahr wird Vishal Mangalwadi nach St.Gallen kommen und unter anderem an der Uni einen Vortrag halten.
Neue Gemeinden braucht das Land
Über Gemeindegründung sprach Klaus Aeschlimann, FEG-Pastor und Leiter von Vision Schweiz. Die Schweiz sei in den letzten 15 Jahren um eine Million Einwohner gewachsen. «Es braucht neue Gemeinden!», ist Aeschlimann überzeugt. Die lokale Gemeinde bewirke evangelistisch am meisten: «Sie kann Vertrauen aufbauen und kontinuierlich Gottes Wort verkündigen.» Aus Erfahrung sei ein Einzugsgebiet von gegen 25'000 Menschen nötig, um erfolgreich eine Gemeinde zu starten.
Zu den Webseiten:
SEA
VFG
Zum Thema:
Reformation 2.0: Thesen für ein neues christliches Jahrtausend
Leiterforum von SEA und VFG: Wie die Bibel an Einfluss gewinnen kann
Leiterforum SEA: Wie können Intellektuelle die christliche Gemeinde lieben?
Datum: 20.12.2017
Autor: Rolf Höneisen / Florian Wüthrich
Quelle: idea Schweiz / Livenet