Begeisterung für die Bibel

Vom Begegnungsort zum Marathon

Zwei Projektleiterinnen der VBG engagieren sich für neue Bibellese-Erlebnisse in der Gruppe und wollen damit eine neue Leidenschaft für die Bibel entfachen. D.W. ist verantwortlich für das zweite Gruppenheft «Begegnungsort Bibel» der editionvbg, R.S. organisiert den grossen Bibelmarathon. Das Bausteine-Interview mit den Projektleiterinnen.
Jugendliche lesen in der Bibel (Symbolbild)
Begegnungsort Bibel, ein Projekt der VBG.
Der Flyer zum Bibelmarathon

Magazin Bausteine: D. W., du bist schon einige Zeit bei der VBG und hast bereits die Produktion von «begründet glauben» koordiniert. Was ist neu am «Begegnungsort Bibel»?
D.W.:
«Begegnungsort Bibel» ist das zweite Gruppenheft, das die VBG herausgibt. Neu ist die Zweiteilung: Im ersten Teil gibt es vier Module für Gruppenzeiten – ähnlich wie bei «begründet glauben». Im zweiten Teil werden 20 verschiedene Bibellesemethoden vorgestellt. Es ist also gleichzeitig ein Gruppenarbeitsheft für Hauskreisabende und ein kleines Nachschlagewerk von Methoden.

Das Projekt «der grosse Bibelmarathon» ist thematisch sehr nahe am neuen Gruppenheft und doch ganz anders. Worum geht es hier?
R.S.:
Auch ums Bibellesen in der Gruppe und um einen neuen Zugang zu Gott. Im Gegensatz zum Gruppenheft dreht sich hier aber alles um eine einzige Lesemethode: Bibelmarathon. Mit dem grossen Bibelmarathon wollen wir eine Begeisterung auslösen: Für diese Lesemethode, für die Bibel, für Gott. Die gewählte Form ist allerdings etwas unkonventionell. Keine grosse Veranstaltung, keine detaillierte Broschüre, keine ausgefallene Werbekampagne. Wir laden ganz einfach ein, während der Fastenzeit 2015 (18. Februar bis 4. April) die Methode auszuprobieren. Mitmachen kann jede Gruppe; Hauskreis, Jungschar-Team, Gemeindeleitung, Familie. Und weil es zahlreiche Gemeinschaften in der gleichen Zeit tun, wird eine grosse Bewegung daraus.

Also steht bei beiden Projekten das Bibellesen im Fokus. Zufall?
D.W.:
Klar ist in den Vereinigten Bibelgruppen das Bibellesen wichtig. Es gehört zu unserem Kerngeschäft. Wichtig ist uns, immer wieder neue Herangehensweisen und kreative Ansätze zu entwickeln und damit die Freude am Lesen der Bibel neu zu entfachen. Insbesondere das gemeinsame Lesen in der Bibel kann einen ganz neuern Zugang zum «Wort Gottes» eröffnen. Denn oftmals lesen wir die Bibel zuhause, still in unserem «Chämmerli». Doch gemeinsam mit Freunden die Bibel zu lesen, kann uns ganz neue Horizonte eröffnen.

Schauen wir uns das neue Gruppenheft etwas näher an. Wie ist das Heft aufgebaut und für wen ist es gedacht?
D.W.:
Gedacht ist es als Arbeitsheft für Kleingruppen, Hauskreise, Pastoren, Studierende und alle Interessierten. Im ersten Teil helfen vier Module, ins Gespräch über die Bibel zu kommen. Dabei geht es nicht primär um inhaltliche Fragen, sondern mehr darum, welche Rolle die Bibel in meinem persönlichen Leben spielt, welche Erfahrungen ich mit ihr schon gemacht habe und welche Spuren sie hinterliess. Der zweite Teil stellt 20 Bibellesemethoden vor. Jede Präsentation beinhaltet Angaben zu Zeitdauer, methodischem Schwerpunkt (kognitiv, spielerisch, meditativ), einige Textbeispiele und natürlich den konkreten Ablauf der Methode. Mithilfe dieser Methoden ist es möglich, auf kreative, neue Art und Weise das Bibellesen in der Gruppe zu entdecken.

Das klingt nach einer gut durchdachten Sache. Wie habt ihr diese Inhalte erarbeitet?
D.W.:
Viele haben an diesem Arbeitsheft mitgearbeitet, bei mir als Projektleiterin sind alle Fäden zusammengelaufen. Wie schon bei «begründet glauben» war es uns wichtig, die vier Kleingruppen-Module zu testen und zu prüfen, ob unsere Ideen und Vorschläge für einen Gruppenabend funktionieren. Nach einer ersten Testphase haben wir ein ganzes Modul gestrichen und ein komplett neues kreiert. Die vier Module, die jetzt im Heft sind, wurden also mehrmals getestet und für gut befunden. Bei der Auswahl der Bibellesemethoden haben wir vor allem vom Erfahrungsschatz der VBG-Angestellten profitiert. Da kam einiges zusammen, und wir haben dann die 20 geeignetsten Methoden ausgewählt.

Welche Wirkung erhoffst du dir von «Begegnungsort Bibel»?
D.W.:
Ich träume davon, dass Menschen neu entdecken, wie spannend, bereichernd und relevant das Lesen der Bibel für meinen Alltag ist. Personen, denen es schwer fällt, die Bibel zu lesen, sollen das gemeinsame Bibellesen als echte Bereicherung erleben. Und eine neue Leidenschaft für Gottes Wort gewinnen.

Geht es beim grossen Bibelmarathon um eine ähnliche Vision?
R.S.:
Ja. Auch damit wollen wir eine Leidenschaft wecken. Wir träumen davon, dass in der ganzen Schweiz eine neue Begeisterung für dieses Buch entsteht. Menschen sollen die Bibel als Begegnungsort mit Gott entdecken. Als Erlebnis in der Gruppe, das für jeden persönlich zu einer unvergesslichen Erfahrung wird. Sie sollen unseren dreieinigen Gott in einem grösseren Zusammenhang sehen und in einer tieferen Dimension erahnen. Im Grunde gehen die beiden Projekte wirklich Hand in Hand. Ich hoffe, dass wir gerade deshalb viele Menschen erreichen.

Nun konkret, was soll in der Fastenzeit 2015 passieren?
R.S.
: Während diesen sechs Wochen treffen sich Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten und lesen unterschiedliche Bücher der Bibel – alle in Form eines Bibelmarathons. Wir hoffen, dass 150 bis 200 Gruppen teilnehmen, einen oder mehrere Bibelmarathons veranstalten und – falls sie das möchten – Gäste einladen, der Lesung zuzuhören.

Kurz gefasst funktioniert das so: In einer Gruppe von 6 bis 15 Personen liest man sich abwechslungsweise aus der Bibel vor, ohne lange darüber zu diskutieren. Dafür nimmt man sich mindestens eine Stunde Zeit und liest ein ganzes Bibelbuch – oder sogar mehrere.

Was passiert eigentlich nach dem grossen Bibelmarathon?
R.S.:
Wir verstehen diese Zeit als eine Art Kick-Off für eine langfristige Bewegung. Die Bibellesemethode soll bekannt gemacht und danach hoffentlich vielerorts weiter praktiziert werden. Dazu bedarf es aber keiner weiteren Koordination oder Werbung. Ähnlich wie andere etablierte Lesemethoden soll auch der Bibelmarathon zum Selbstläufer werden. Mindestens mittelfristig bleibt die Website aufgeschaltet, damit interessierte Gruppen alle Informationen und Materialien finden. Alles andere würde aber den Rahmen sprengen und zu viele Ressourcen binden.

Und nun ganz persönlich: Was begeistert euch an diesen Projekten?
R.S.:
Viel zu lange habe ich mich mit den gängigen Lesemethoden zufrieden gegeben und war doch nie ganz zufrieden. Ich hatte ja keine Ahnung – und noch jetzt bin ich erstaunt über die Vielfalt! Eigentlich sehe ich mich als kreativ und innovativ. Irgendwie haben sich diese Eigenschaften aber beim Bibelstudium nicht bemerkbar gemacht. Umso grösser ist meine Begeisterung für diese Projekte. Nicht nur für den grossen Bibelmarathon, sondern auch für das Gruppenheft. Ich werde es aufmerksam studieren und die Methoden mit Freunden ausprobieren. Auch meine Leidenschaft soll neu entfacht werden.

Zur Webseite:
Der Bibelmarathon
Begegnungsort Bibel
VBG

Zum Thema:
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Datum: 12.01.2015
Quelle: Livenet / VBG

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