Preis für Buchprojekt
Das Publikums-Voting führte diesmal zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Sr. Ariane, Streetworkerin an der Zürcher Langstrasse, und Pfarrer Andrea Marco Bianca. Nicht um den Sieg mitmischen konnte der Sozialunternehmer Beat Fasnacht, der sich für Menschen mit einem Handicap starkmacht. Er erhielt nur wenige Stimmen. Mit 51 zu 48 Prozent der Stimmen gewann schliesslich Bianca. Während des Lockdowns veröffentlichte der frisch gekürte Award-Gewinner täglich eine News-Schlagzeile mit einem Bibelwort auf Facebook. Daraus hat er zusammen mit der Theologin Katharina Hoby ein Buch verfasst, an dem 50 Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft mitwirkten.
Geschenkkorb weitergereicht
Wie Pfarrer Bianca unterstrich, schätze er die Arbeit von Sr. Ariane und ihrem Mitstreiter, dem katholischen Kollegen Karl Wolf, sehr. Er werde den Preis, einen Geschenkkorb, an sie weitergeben, damit sie ihn mit ihren Schützlingen teilen können. «Alle leiden, nicht nur Menschen am Rand», hielt der reformierte Pfarrer aus Küsnacht ZH zudem fest. Er nutzt Medien und Bibel, Kunst und Kultur, um Menschen anzusprechen und Brücken zu bauen.
Dem Sozialunternehmer Beat Fasnacht ist es wichtig, die Menschen am Rande der Gesellschaft nicht aus den Augen zu verlieren. Dafür geht er Risiken ein. Er hat verschiedene Unternehmen gegründet – etwa ein Wellness- und Fitnesscenter für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung und starkem Übergewicht. Auf Fasnachts Aussage, dafür Risiken einzugehen, reagierte Pfarrer Bianca: «Die Kirche soll die dritte Kraft der Gesellschaft sein und so lange streiten, bis eine Lösung für alle da ist.»
Kulturmanager setzt Zeichen
Als «Special Guest» war Jean-Daniel von Lerber eingeladen. «Niemand hat so viele Künstler auftreten lassen, die Jesus bezeugt haben, wie Jean-Daniel von Lerber», hielt Willy Surbeck fest, der den Kulturmanager interviewte. Seit über 40 Jahren betreut von Lerber Musiker und Künstler. Darunter waren der Jesus-Rocker Larry Norman, Pantomime Carlos Martinez oder Clown Dimitri. Von Lerbers Anliegen ist es, eine kulturelle Sprache zu finden, die Überzeugungen ins Umfeld trägt und Resonanz erzeugt. «Mit Kunst und Kultur kann man in der Gesellschaft Zeichen setzen», betonte Jean-Daniel von Lerber.
Wirbel um E-Voting
Im Nachgang sorgte Monika Schmid, Pfarreileiterin in Effretikon und feurige Unterstützerin von Sr. Ariane, für Wirbel. Sie kritisierte das Voting und schrieb auf Facebook von «Unregelmässigkeiten». Wie Markus Baumgartner vom Dienstagsmail gegenüber IDEA sagte, sei pro Computer eine Stimmabgabe möglich. Wer ein Handy, einen Laptop und einen PC besitzt, der konnte demnach dreimal abstimmen. Das sei transparent gemacht, laufe seit zwölf Jahren so und habe noch nie zu Problemen geführt.
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Datum: 20.05.2021
Quelle: idea Schweiz