ICF-Start-up geht Hand in Hand mit Diakonieverein
Heinz Jakob, die Evangelische Allianz Werdenberg scheint recht breit unterwegs zu sein. Welche Gemeinden und Werke sind dabei?
Heinz Jakob: Die drei
Evangelischen Kirchengemeinden Buchs, Grabs-Gams und Sennwald tragen schon
lange zur guten Zusammenarbeit bei. Weiter dabei sind die englischsprachige
International Bible Fellowship IBF Buchs, die FEG Buchs, die Pfimi Buchs, die
Grace Church Buchs und die EMK Sevelen. Im Jahr 2019 sind das ICF-Start-up
Buchs und der Diakonieverein sowie ganz neu die Festgemeinde Buchs
dazugekommen. Als Gemeindeleiter treffen wir uns drei bis vier Mal pro Jahr zu
einer Sitzung mit einem gemeinsamen Frühstück.
Was waren die
bisherigen Highlights der Allianzarbeit?
Einer der Höhepunkte ist
sicher unser gemeinsamer Gottesdienst im Festzelt der WIGA, also der Werdenberger
Industrie- und Gewerbe-Ausstellung. Die 600 bis 700 Gottesdienstbesucher füllen
seit 2003 alle zwei Jahre das Festzelt bis auf den letzten Platz. Das jeweilige
Thema der Ausstellung wird aufgenommen mit Interviewgästen, einem Anspiel oder
Videoclip sowie in der Predigt. Und wir beten als Christen für die Wirtschaft in unserer Region – vor allem für die KMU, die politischen Leiter und
was aktuell ansteht. Anschliessend haben alle Gottesdienstbesucher die
Möglichkeit, gratis die Ausstellung zu besuchen. Die WIGA-Leitung ist, genauso
wie die Besucher, jedes Mal ganz begeistert.
Besonders originell und
wichtig fand ich auch das Geburtstagsfest anlässlich der St. Galler Reformationsjubiläumsfeiern 2018. Wir zeigten in vier Tischreden die geschichtliche Entwicklung der
ortsansässigen Landes- und Freikirchen innerhalb des reformierten Stammbaums,
dazu servierten wir ein Menü in vier Gängen mit Musik aus den verschiedenen
Zeitepochen.
Welche Aktionen
und Projekte sind als nächstes geplant?
Im Januar erfolgt wieder
die gemeinsame Allianzgebetswoche. Und am 29. Januar starten
wir bereits zum fünften Mal mit den Werdenberg Seminaren. Während vier Wochen
werden sieben parallel geführte Seminare am gleichen Ort zur gleichen Zeit mit
einem gemeinsamen Anfang stattfinden. Gemeinsam mit Christen aus anderen
Gemeinden im Glauben wachsen, ist das Ziel dabei. Jede Gemeinde kann so ihre
Stärken durch ein Seminar einbringen. Dieses Seminar wird von Christen aus
allen Gemeinden sehr geschätzt und immer wieder gerne besucht.
Was gibt die Evangelische Allianz Werdenberg der Region?
Christen aus verschiedenen
Gemeinden sind zum Beispiel aktiv im Diakonieverein Werdenberg vereint. Ob bei
der Lebensmittelabgabe, in der Hospizgruppe oder im Treffpunkt Kaufhalle, wo
Menschen in schwierigen Lebensabschnitten durch Gemeinschaft und Beratung
geholfen wird. Auch die persönliche Betreuung und Integration von Migranten
wird durch den Diakonieverein gemeinsam kooperiert.
Der grosse Nachbar
Österreich ist gleich gegenüber. Gibt es auch Allianzkontakte oder ein Wirken
über die Grenze hinaus?
Leider nein. Geografisch
näher liegt aber sowieso das Fürstentum Liechtenstein. Als Gast kommt
gelegentlich der Pfarrer der Lutherischen Kirche in Vaduz an unsere Treffen.
Bei den erwähnten Reformationsfeierlichkeiten war die Evangelische Kirche Vaduz
aktiv dabei. 2020 kommt das Musical «Life on Stage» nach Vaduz. Da sind zum
Beispiel die FEG Schaan und die Gemeinde «Christen im Alltag» aus dem
Bregenzerwald mit dabei.
Wie offen sind
die Leute in der Region für den christlichen Glauben?
An Weihnachten zum
Beispiel sind Gospelkonzerte immer sehr gut besucht. Auch von Freunden und
Nachbarn. Wenn es darum geht, diese gesungene frohe Botschaft von Jesu
Vergebung persönlich anzunehmen und das Christsein verbindlich in einer
Gemeinde zu leben, ist das doch vielen zu eng. Ich persönlich empfinde, dass
sich die Menschen schwerer tun mit dem Vertrauen zur Kirche, ihrer Botschaft
und einer verbindlichen Beziehung zu Gott und andern Christen, als noch vor etwa
40 Jahren, wo ich begonnen habe, Jesus zu bezeugen.
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Datum: 16.12.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet