Wie reagieren wir auf islamistische Anschläge?
Christen sind es gewohnt, gegen den Strom zu schwimmen. Das müssen sie gerade auch angesichts des islamistischen Terrors tun. Statt ihre Abneigung gegen die Muslime weltweit und in unserem Land zu verstärken, sollen sie sich fragen, was Jesus tun würde.
Auch Jesus hat in einer Zeit gelebt, in der Schreckliches geschehen ist. In einer Zeit, die starke Feindbilder kannte. Doch Jesus unterschied sich vom Verhalten seiner Zeitgenossen. Er hat den einzelnen Menschen gesehen, gerade die Not der Aussenseiter, der verachteten Ausländer und der Leute mit der «falschen» Religion. Er hat sie immer wieder in ein anderes Licht gestellt: Den römischen Hauptmann hat er als Vorbild im Glauben hingestellt, den Samariter zieht er als ein Beispiel für selbstlose Hilfe heran, der Zolleinnehmer und Abzocker Zachäus ist bereit, Unrecht wieder gutzumachen. Im Konflikt stand er aber mit jenen, die genau wussten, dass nur sie allein im Recht sind.
Der verlorene Sohn wird Terrorist
Was kann das heute bedeuten? Vielleicht ist es gut, wenn wir mal versuchen, uns in die Not einer muslimischen Familie hineinzuversetzen, deren Sohn zum verlorenen Sohn geworden ist. Welche Hoffnungen hat sie in ihn gesetzt? Was haben die Eltern alles getan, um ihn wieder auf den rechten Weg zu bringen, nachdem sie gemerkt haben, dass er von radikalen Glaubensgenossen verführt worden ist. Und dann ist er zum Terroristen geworden, hat Menschen ermordet, ist vielleicht selbst dabei umgekommen.
Was bieten wir Familien, die mit solchen Problemen kämpfen an, gerade wenn ihnen der Umgang mit Behörden ungewohnt ist? Die Bundesbehörden wollen keine «Dschihad-Hotline» einrichten, deren Nummer leicht zu kommunizieren wäre. Vielleicht hoffen sie, dass sie nicht wirklich nötig ist ... Mögen sie Recht behalten!
Der «falschen» Religion helfen?
Eine andere Frage lautet: Erfahren muslimische Vereine Hilfe, wenn sie eine Jugendarbeit mit ihren Heranwachsenden aufbauen wollen? Oder sehen unsere Behörden in solcher Jugendarbeit auch nur eine Instrumentalisierung der Jugend, wie aktuell ein Bundesamt gegenüber den Vereinigten Bibelgruppen (VBG) die Streichung von Subventionen begründet – und darin vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt wird?
Christen können Zeichen setzen, indem sie offen auf Angehörige anderer Religionen zugehen. Wenn sie ihnen helfen, sich zu integrieren. Wenn sie sich gar für die Rechte der anderen Religionen einsetzen. Zum Beispiel, dass sie ihre Leiter in der Schweiz ausbilden lassen können und so auch das kulturelle Umfeld besser verstehen lernen. Längerfristig tun sie sich damit selbst einen Dienst. Aber sie werden es nur tun, wenn sie selbst von der Überzeugungskraft des Evangeliums überzeugt sind.
Wer sich für die anderen einsetzt...
Christen können sich für die Religionsfreiheit aller Religionen einsetzen. Auch für die Rechte von Religionen, die sie eigentlich ablehnen, weil sie antichristlich oder «unbiblisch» sind. Man bedenke: Christen können nicht von Muslimen erwarten, dass sie ihren Leuten die freie Glaubenswahl zugestehen, wenn sie ihnen signalisieren, dass sie mit ihrem Glauben eigentlich gar nicht erwünscht sind. Sie werden den Christen aber zuhören, wenn sie ihnen das Signal geben: Seid willkommen! Gerade in einer Zeit, in der viele Muslime verunsichert sind angesichts der Untaten, die im Namen ihrer Religion geschehen und sich weltweit scharenweise dem Evangelium öffnen.
Eine gute Art, dem Terror zu begegnen und Muslime zu lieben, ist auch, für die islamische Welt zu beten. Zurzeit läuft die Gebets-Kampagne während den Ramadan «30 Tage Gebet für Muslime». Hier können Sie das Gebetsheft herunterladen.
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Datum: 25.07.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet