Fruchtbar – Ein erfolgreiches Leben führen
Bei einer weltweiten Konferenz über das Thema Religion diskutierten Experten über die Frage, was am christlichen Glauben einzigartig ist. Es wurde lang und ausgiebig debattiert, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Dann betrat C. S. Lewis den Raum und er fragte, worum es gehe. Als er hörte, dass es um das Unverwechselbare des christlichen Glaubens geht, sagte er: «Das ist einfach. Es ist die Gnade.»
Diese Gnade ist das Fundament und die Dynamik des christlichen Glaubens und der Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben. Doch wie können wir ein erfolgreiches, «fruchtbares» Leben führen und Frucht bringen?
Gute Frage! Es ist eine einfache Antwort, die Jesus gibt: «Bleibt in mir!» Unsere Verantwortung besteht darin, mit dem Weinstock verbunden zu sein.
Anstrengung bringt keine Frucht
Wenn Sie jemals einen Weinberg betreten, werden Sie eines garantiert nie hören: Reben, die bei dem Versuch, Trauben hervorzubringen, ächzen und stöhnen. Sie werden auch nie eine abgebrochene Rebe sehen, an der gesunde Früchte hängen. Früchte wachsen nicht, weil sich die Rebe Mühe gibt.
«Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. Er schneidet jede Rebe ab, die keine Frucht bringt, und beschneidet auch die Reben, die bereits Früchte tragen, damit sie noch mehr Frucht bringen. Ihr seid schon durch die Botschaft, die ich euch gegeben habe, beschnitten. Bleibt in mir, und ich werde in euch bleiben. Denn eine Rebe kann keine Frucht tragen, wenn sie vom Weinstock abgetrennt wird, und auch ihr könnt nicht, wenn ihr von mir getrennt seid, Frucht hervorbringen. Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, wird viel Frucht bringen. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.» (Johannesevangelium, Kapitel 15, Verse 1-5)
Das gilt übrigens auch für uns. Das sind zwei unantastbare Gesetze des Weinbergs. Was genau ist die Aufgabe der Rebe? Die Standardantwort lautet: «Sie muss Frucht hervorbringen.» In Johannes 15 steht etwas anderes. Die Rebe soll sich darum kümmern, am Weinstock zu bleiben. Sich festzuhalten, im Weinstock heimisch zu werden.
Christen, deren Hauptaugenmerk darauf liegt, Frucht zu bringen, machen sich zu Opfern eines gesetzlichen Systems; eines Systems der Angst und des Leistungsdrucks. Sind sie erfolgreich, werden sie stolz. Versagen sie, fühlen sie sich schuldig oder schämen sich. Christen, die sich stattdessen darauf konzentrieren, in Jesus zu bleiben, führen in ihm ein Leben voller Ruhe und Gnade. Paradoxerweise bringt das viel mehr Frucht hervor.
Der Winzer weiss: Wenn er dafür sorgt, dass der Weinstock gesund und die Rebe mit dem Weinstock verbunden bleibt, wird er Frucht ernten.
In Jesus ruhen
Doch was bedeutet es, «in Jesus zu bleiben»? Ganz einfach: in Jesus zu ruhen.
Jesus sagt im Matthäusevangelium, Kapitel 11, Verse 28-30: «Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken. Nehmt mein Joch auf euch. Ich will euch lehren, denn ich bin demütig und freundlich, und eure Seele wird bei mir zur Ruhe kommen. Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht.»
Jesus will nicht, dass wir uns an religiösen Lasten aufreiben. Er möchte, dass wir Ruhe finden. Sein Joch ist leicht. Es ist kein Joch der Sklaverei, sondern ein Joch der Freiheit. Gott wird einen Christen nie zu etwas zwingen.
Aber Jesus benutzt bei seinem Bild von Ruhe zwei Ochsen, die ein Feld beackern. Das hört sich eher nach harter Arbeit als nach Ruhe an. Also, was meint Jesus? Es wäre falsch, den Eindruck zu erwecken, ein Leben als Christ sei nur eitel Sonnenschein, Entspannung, Lieder singen und Gottes Stimme hören. Es geht nicht um die Art Ruhe, bei der man untätig auf dem Rücken liegt und auf Jesu Rückkehr wartet. Es geht um eine innere Ruhe, die trotz all der Geschäftigkeit um einen herum entsteht. Diese Ruhe basiert auf Glauben und einer Abhängigkeit von Gott. Noch mal: Es geht nicht darum, dass wir uns darauf konzentrieren, Frucht hervorzubringen, sondern darum, am Weinstock – in Christus – zu bleiben. Unser Vertrauen auf ihn und unsere Beziehung zu ihm zu kultivieren. Wenn uns das gelingt, können wir uns von unserer Arbeit ausruhen, während Gottes Arbeit getan wird.
«Ohne mich könnt ihr nichts tun»
Erinnern Sie sich noch an Jesu Aussage am Ende von Johannes, Kapitel 15, Vers 5? Was hat er gesagt? «Ohne mich kommt ihr auch klar»? Oder «Ohne mich kriegt ihr das meiste hin»? Nein, er hat gesagt: «Ohne mich könnt ihr NICHTS tun.»
Natürlich können Sie ohne Jesus aufstehen, Zähne putzen, frühstücken, sich anziehen, zur Arbeit gehen, Geld verdienen, eine Familie gründen, alt werden, in Rente gehen und sterben. Millionen Menschen machen genau das. Was hat Jesus dann gemeint? Ganz einfach: Sie können nichts tun, was ewigen Wert hat; kein Gold, kein Silber, keine Edelsteine – es sei denn, Sie verlassen sich ganz auf Jesus und vertrauen ganz auf seine Stärke. Gott wollte immer, dass sein Volk versteht, dass diese Ruhe der Schlüssel zu allem ist.
Ruhe als Schöpfungsprinzip
Sechs Tage hat Gott gearbeitet. Am siebten hat er geruht. Wie war das bei Adam? Es war das genaue Gegenteil. Er ruhte erst, dann arbeitete er. Wann wurde Adam geschaffen? Am sechsten Tag. Vermutlich am Abend, sodass er gleich nach seiner Erschaffung schlafen gegangen ist. Er ist aufgewacht, hat gefrühstückt und sein erster Tag war ein Ruhetag. Dahinter steckt ein Prinzip. Adam hatte alles, was er brauchte. Er musste sich um nichts sorgen. Er hat geruht und erst danach sollte er sich um die Tiere und den Garten kümmern. Das ist Ruhen in der Gnade. Erst ruhen, dann arbeiten. Sie sollen nicht bis zur totalen Erschöpfung arbeiten, sodass das Wochenende gerade ausreicht, um sich für die nächste stressige Woche fit zu machen. Es ist andersherum von Gott gedacht. Ein erfolgreiches Leben für Jesus entsteht aus der Ruhe heraus.
Welche Frucht sollen wir hervorbringen?
Meistens denken wir dabei an unsere Taten. Das stimmt auch. Gott hat Aufgaben für uns vorbereitet, die wir erledigen sollen. Darunter sind unglaubliche Aufgaben, die unmöglich zu erfüllen sind. Aber seine Kraft wird in unserer Schwachheit besonders sichtbar. Egal, wie unmöglich uns die Aufgabe erscheint, wenn Gott dahinter steckt, ist sie zu meistern.
Aber Gott geht es um weitaus mehr. Ihm ist viel wichtiger, was in uns passiert. Er sieht auf unser Herz. Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Sanftmut, Treue und Selbstbeherrschung (siehe Galaterbrief, Kapitel 5, Vers 22). Das sind alles Charaktereigenschaften. Was an Gottes «Arbeitsweise» so schön ist: Während wir diese Charaktereigenschaften entwickeln, wirken sie sich auch auf unser sichtbares Tun aus.
«Wer von euch mir nachfolgen will, muss sich selbst verleugnen und sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. Wer versucht, sein Leben zu behalten, wird es verlieren. Doch wer sein Leben für mich aufgibt, wird das wahre Leben finden.» (Matthäusevangelium, Kapitel 16, Verse 24-25)
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Datum: 31.07.2016
Autor: Anja Janki
Quelle: Livenet / Freedom in Christ