Auferstehung – frommes Märchen oder historische Tatsache?
Der Evangelist Matthäus berichtet über die Reaktion der Hohepriester, als die Wächter ihnen die ärgerliche und rätselhafte Nachricht überbrachten, dass die Leiche von Jesus verschwunden war (1). Sie gaben den Soldaten Geld und befahlen ihnen, das Gerücht zu verbreiten, die Jünger hätten des Nachts die Leiche gestohlen, während sie schliefen. Diese Geschichte war so offensichtlich falsch, dass sich Matthäus erst gar nicht die Mühe gibt, sie zu widerlegen. Denn auf das Einschlafen einer römischen Wache stand der Tod (vgl. V. 14).
Den Leichnam von Jesus zu stehlen, wäre psychologisch und ethisch für die Jünger unmöglich gewesen und ausserdem ihrem Charakter völlig fremd. Es würde bedeuten, sie hätten absichtlich eine Lüge ausgesprochen, die für das Irreführen und die Ermordung von Tausenden von Menschen verantwortlich war. Selbst jeder Jünger musste sich in der Folgezeit der Prüfung, der Folter und sogar des Märtyrertodes für seine Behauptungen und seinen Glauben unterziehen. Menschen sind bereit, für das zu sterben, was wahr ist und woran sie glauben. Sie würden aber nicht für eine Sache sterben, wenn sie wüssten, es ist eine Lüge.
Entfernten die Machthaber die Leiche?
Was für einen Grund hätten die römischen oder jüdischen Führer haben können, die Leiche wegzunehmen, nachdem sie das Grab doch bewachen liessen (2)? Es gibt auf diese These eine überzeugende Antwort: das Schweigen der Behörden angesichts des mutigen Predigens der Apostel in Jerusalem über die Auferstehung. Die geistlichen Führer kochten vor Wut und taten alles Mögliche, um die Ausbreitung dieser Botschaft zu verhindern und sie zu verheimlichen. Sie nahmen die Jünger Petrus und Johannes sogar in Haft und bedrohten sie, um ihren Mund zu stopfen. Andererseits hätte es auch eine einfachere Lösung ihres Problems geben können: Wäre die Leiche Jesu in ihrem Besitz gewesen, hätten die Juden dem neuen Auferstehungsglauben und die Römer dem neu entfachten Aufruhr durch die ersten Christen in der Stadt schnell ein Ende machen können. Es hätte kein Christentum gegeben. Dass sie dies nicht taten, zeugt davon, dass die Leiche weder im jüdischen noch im römischen Besitz war.Ist Jesus tatsächlich auferstanden?
Nur ein einziger Schluss erklärt das leere Grab ausreichend: die Auferstehung. Denn jeder, ob gläubig oder nicht, muss sich mit den in der Bibel überlieferten Augenzeugenberichten auseinandersetzen, um eine Antwort zu finden. Vom Morgen seiner Auferstehung bis hin zu seiner Himmelfahrt, 40 Tage später, erschien Jesus mit Wort und Tat verschiedensten Menschen an unterschiedlichen Orten (3). Petrus und Jakobus, dem Kreis seiner Jünger und einmal einer Menge von 500 Personen (4). Eine Theorie, die vorgebracht wird, um diese Erscheinungen zu erklären, geht davon aus, dass es Halluzinationen waren, also eine Verbindung von ersehnter Fantasie und Wirklichkeit. Man könnte meinen, dass das den Jüngern in Bezug auf die Auferstehung auch passiert wäre. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Sie wurden gegen ihren Willen überzeugt. Maria von Magdala kam am dritten Tag mit Öl zum Grab. Warum? - Um den Leichnam Jesu zu salben. Sie erwartete nicht, ihn lebendig vorzufinden und hielt auch seine Erscheinung für den Gärtner. Erst später erkannte sie Jesus. Ausserdem berücksichtigt die Halluzinationstheorie in keiner Weise das leere Grab, das gebrochene Siegel und besonders die nachfolgenden Aktivitäten der politischen und geistlichen Führer.Die Theorien, die versuchen, eine alternative Erklärung für die Auferstehung zu geben, verlangen mehr Glauben als die Auferstehung selbst. Schon der Apostel Petrus wusste, dass die Tatsache der Auferstehung für weitreichende Spekulationen sorgen wird. Daher versichert er allen Menschen: «Wir haben euch doch keine schönen Märchen erzählt, als wir euch von der Macht unseres Herrn Jesus Christus und von seinem Wiederkommen berichteten. Mit unseren eigenen Augen haben wir ihn in seiner ganzen Grösse und Herrlichkeit selbst gesehen» (Die Bibel, 2. Petrus, Kapitel 1, Vers 16).
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(2) Die Bibel, Matthäus, Kapitel 27, Verse 62 bis 66: «Am nächsten Tag, es war der Sabbat, kamen die Hohenpriester und Pharisäer zu Pilatus und sagten: "Herr, uns ist eingefallen, dass dieser Verführer einmal behauptet hat: 'Drei Tage nach meinem Tod werde ich auferweckt werden!' Lass darum das Grab bis zum dritten Tag bewachen, sonst stehlen seine Jünger noch den Leichnam und erzählen jedem, Jesus sei von den Toten auferstanden. Das aber wäre ein noch größerer Betrug." "Ich will euch eine Wache geben", antwortete Pilatus. "Tut, was ihr für richtig haltet, und sichert das Grab!" Da versiegelten sie den Stein und stellten Wachposten auf.»
(3) Die Bibel, Apostelgeschichte, Kapitel 1, Vers 3: «Diesen Männern hat er sich auch nach seinem Leiden und Sterben gezeigt und damit bewiesen, dass er tatsächlich auferstanden ist. Vierzig Tage lang sahen sie ihn, und er sprach mit ihnen über Gottes neue Welt.»
(4) Die Bibel, 1. Korinther, Kapitel 15, Vers 6: «Dann haben ihn mehr als fünfhundert Brüder zur gleichen Zeit gesehen, von denen die meisten noch heute leben; einige sind inzwischen gestorben.»
Datum: 10.10.2008
Quelle: Neues Leben