Bibelstudium: Lukas 12,41-48

Bibelstudium

41 «Herr, gelten diese Worte nur für uns, oder meinst du alle Menschen damit?» fragte ihn Petrus. 42 Jesus entgegnete: «Erwartet man nicht von einem klugen und zuverlässigen Verwalter, dass ihm sein Herr beruhigt die Aufsicht über alle Mitarbeiter anvertrauen kann und er sie gewissenhaft mit allem Nötigen versorgt? 43 Wenn sein Herr zurückkommt und findet, dass er seine Arbeit gut getan hat, wird er glücklich und zufrieden sein. 44 Eins ist sicher: Einem so zuverlässigen und bewährten Mann wird er die Verantwortung für seinen ganzen Besitz übertragen. 45 Wenn aber ein Verwalter unzuverlässig ist und denkt: 'Ach was, es dauert bestimmt noch lange, bis mein Herr kommt', und er fängt an, seine Mitarbeiter zu schikanieren und Trinkgelage zu veranstalten, 46 dann wird sein Herr ganz unerwartet zurückkehren. Er wird den unzuverlässigen Verwalter bestrafen3 und ihm den Lohn geben, den die Gottlosen verdienen. 47 Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber bewusst nicht danach richtet, wird schwer bestraft werden. 48 Wer dagegen falsch handelt, ohne es zu wissen, wird mit einer leichteren Strafe davonkommen. So wird von jedem, der viel bekommen hat, auch viel erwartet; denn wem viel anvertraut wurde, von dem verlangt man auch viel.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

12,41.42 An diesem Punkt fragte Petrus, ob das "Gleichnis" über die Wachsamkeit nur für die Jünger oder für "alle" bestimmt ist. "Der treue und kluge Verwalter" ist derjenige, der über den Haushalt des Meisters gestellt ist und Gottes Volk "Speise" gibt. Die Hauptaufgabe des Verwalters ist hier die Sorge für die Menschen, nicht für Materielles. Das steht im Einklang mit dem Gesamtzusammenhang, in dem die Jünger vor Materialismus und Habsucht gewarnt werden. Menschen sind wichtig, nicht Sachen.

12,43.44 "Wenn" der Herr "kommt" und sieht, dass sein "Knecht" echtes Interesse am geistlichen Wohlergehen der Menschen hat, wird er ihn freigiebig belohnen. Die Belohnung hat eventuell etwas mit der Herrschaft Christi während des Tausendjährigen Reiches zu tun (1. Petr 5,1-4).

12,45 Der Knecht in diesem Vers bekennt, für Christus zu arbeiten, doch in Wirklichkeit ist er ungläubig. Statt das Volk Gottes zu weiden, schlägt er sie, beraubt sie und lebt masslos. (Das könnte ein Hinweis auf die Pharisäer sein.)

12,46 Das Kommen des Herrn wird seinen Unglauben entlarven, und er wird "mit den Ungläubigen" bestraft werden. Der Ausdruck "entzweischneiden" kann auch übersetzt werden: "hart strafen".

12,47.48 In den Versen 47 und 48 wird ein fundamentales Prinzip für allen Dienst dargelegt. Das Prinzip lautet, dass die Verantwortung um so grösser ist, je grössere Vorrechte man geniesst. Für die Gläubigen heisst das, dass im Himmel verschieden belohnt werden wird. Für die Ungläubigen heisst es, dass es in der Hölle verschiedene Grade der Bestrafung geben wird. Diejenigen, die Gottes "Willen" kennen, wie er in der Heiligen Schrift offenbart ist, haben die grosse Verantwortung, ihm zu gehorchen. Ihnen ist "viel gegeben . . . - viel wird von" ihnen "verlangt werden". Diejenigen, die dieses Vorrecht nicht hatten, werden ebenfalls für ihre Sünden bestraft, doch ihre Bestrafung wird nicht so hart sein.

Datum: 04.12.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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