Bibel von 60'000 Iranern heruntergeladen

Der Iran gehört zu den zehn Ländern der Welt, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Trotzdem – oder gerade deshalb – treffen sich Woche für Woche um die 450'000 Christen im Untergrund zu Gottesdiensten in Hauskirchen, Zell- oder Kleingruppen (Livenet berichtete), andere wiederum treffen sich online über Skype und feiern auf diese Weise gemeinsam Gottesdienst.

Im Chat-Raum Bibel downloaden

Für viele von ihnen ist auch eine neuer Bibel-Download zum Vorteil geworden, den der christliche Fernsehsender SAT-7 anonym anbietet. In diesem Land, in dem soziale Medien wie Facebook komplett blockiert und Kommunikationssysteme wie E-Mail oder SMS strengstens von der Regierung überwacht werden, ist es fast unmöglich, an eine Bibel zu kommen. Deshalb bietet SAT-7 über einen abgesicherten Chat-Raum-Dienst eine Möglichkeit, um anonym und sicher entweder die gesamte Bibel oder Bibelteile herunterzuladen, denn die Nachrichten-App «Telegram» ermöglicht es seinen Nutzern, Nachrichten anonym zu senden. Seit einem halben Jahr können Iraner hierüber auf sichere, anonyme Weise an eine Bibel kommen.

Überwältigende Reaktion

Und der Erfolg stellte sich umgehend ein: Allein in der ersten Woche baten über 1'000 Iraner um die Bibel, mittlerweile wurde sie über 60'000 Mal heruntergeladen. Täglich erhält der christliche Satellitensender 2'000 Nachrichten von iranischen Zuschauern, die ihnen dafür danken, einen Ort geschaffen zu haben, an dem Christen miteinander reden und über ihren Glauben austauschen können. Viele von ihnen bitten auch um Gebet und erzählen ihr Zeugnis.

«Wir haben nicht genügend Personal, um für jeden zu beten, es ist einfach überwältigend», berichtet Benjamin Parsa, der die Beziehung zu den Zuschauern bei SAT-7-PARS übersieht. Diese Nachrichten treffen alle über den gesicherten Chat-Raum-Dienst ein. «Dies ist nicht bloss ein Nacharbeits-Projekt, das ist eine ganze Bewegung!»

Der Satellitensender hat über 1,7 Millionen Zuschauer im Iran. Einer von ihnen schrieb dem Sender unlängst: «Dies ist nicht einfach ein Programm oder ein Medien-Dienst, es ist wirklich unsere Kirche!»

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