Im Ranking liegen EVP-Nationalratsmitglieder ganz oben
Die CH Media-Zeitungen vom 20. August haben den Brückenbauer-Index für die Mitglieder des Nationalrats zur Halbzeit dieser Legislatur erstellt und dabei Vorstösse ausgewertet, die seit Dezember 2019 eingereicht worden sind. Sie haben dabei fast 2'900 Motionen, Postulate, Interpellationen, Anfragen und parlamentarische Initiativen ausgewertet und über 17'300 Mitunterzeichnungen registriert. CH Media kommt zum Schluss: Kein anderes Mitglied des Nationalrats ist damit so erfolgreich wie Nik Gugger. Auffallend dabei: Die Mitunterzeichner kommen aus dem ganzen Spektrum der politischen Lager.
Rezept für gemeinsame Lösungen
Je grösser die Zahl der Mitunterzeichnenden, desto grösser das politische Gewicht eines Vorstosses, stellt CH Media fest. Von einem «Indikator der Kompromissbereitschaft» sprechen die Berner Politologen Marc Bühlmann, Anja Heidelberger und David Zumbach in einem Fachaufsatz zum Thema, aus dem CH Media zitiert. Sowohl das Ersuchen um Unterschriften als auch die Mitunterzeichnung selbst zeigten «eine grundsätzliche Bereitschaft, gemeinsam Lösungen zu suchen», halten sie fest. Darin sei Nik Gugger ein Meister. Schliesslich sei «die vielbeschworene Konkordanz ein Markenzeichen der Schweizer Politik, das Parlament quasi ihr Maschinenraum».
Unterstützung von Grünen und SVPlern
Als Beispiel erwähnen die Zeitungen die Motion für einen besseren Schutz von Minderjährigen vor Pornografie. Zu den Mitunterzeichnenden zählen Grüne wie Regula Rytz, Albert Rösti aus der SVP oder FDP-Vertreter Christian Wasserfallen (Livenet berichtete). Es seien zwar nicht die grossen Brocken, derer er sich annehme. Aber die Eingaben von Nik Gugger seien wohldurchdacht. «Schritt für Schritt baut er Allianzen.»
Marianne Streiff an der Spitze der Mitunterzeichnenden
Dass auf ihn seine Parteikollegin Marianne Streiff-Feller im Brückenbauer-Index folgt, sei kaum ein Zufall. Bei der «Mitunterzeichnung von Vorstössen» nimmt die Berner Nationalrätin mit 125 Punkten den ersten Platz ein. Die EVP verfüge über «ein einzigartiges Profil, das sie für unterschiedliche Lager anschlussfähig macht». In sozial- oder umweltpolitischen Fragen ticke sie links, in gesellschaftspolitischen konservativ, stellt der Autor des Artikels, Sven Altermatt, richtig fest.
Man erinnert sich, dass die EVP bereits während der Präsidentschaft von alt Nationalrat Heiner Studer im April 2011 auf dem ersten Platz landete, als eine Beobachter-Umfrage nach der Partei suchte, die am besten die Positionen der Schweizerinnen und Schweizer im Parlament vertritt.
Zum Thema:
Nationalrätin Marianne Streiff: «Evangelisch» ist die DNA der EVP
«Aussenminister der EVP»: Nik Gugger, ein «wertprogressiver Brückenbauer»
«Im Namen Gottes»: E-Parteien verteidigen den Gottesbezug in Schweizer Präambel
Datum: 24.08.2021
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet