Zukunft planen

Wie der Bundesrat zu Zukunftsszenarien kommt

«Perspektiven 2030» – so lautet der Titel einer Broschüre, die dem Bundesrat Szenarien vorlegt, an denen er seine Planung für die nächsten 15 Jahre ausrichtet. Wie sie entstehen, erfuhren Interessierte am letzten Montag in Bern.
Podiumsdiskussion zu «Perspektive 2030»

Dazu eingeladen hatte die Schweizerische Vereinigung für Zukunftsforschung, SwissFuture. Moderiert wurde der Anlass vom Basler Zukunftsforscher Andreas Walker, der auch das jährliche Hoffnungsbarometer anhand einer Umfrage erstellt.

Wie Zukunft geplant wird

An der Uni Bern erläuterte Lorenzo Cascioni, Leiter der Sektion Planung und Strategie der Bundeskanzlei, wie die Perspektiven 2030 entstanden sind. Die Autoren haben dazu eine Kombination von Szenariotechnik und Trendanalysen verwendet und daraus vier Szenarien entwickelt, welche besonders die wirtschaftliche Vernetzung der Schweiz und die globale Technologisierung berücksichtigen. In einem in vier Phasen unterteilten Entwicklungsprozess, bei dem auch externe Experten und ausländische Thinktanks genutzt wurden, sind vier «plausible Zukunftsszenarien» entstanden. Sie tragen die anschaulichen Bezeichnungen Überholspur, stockender Verkehr, steiniger Weg und Seidenstrasse. Sie bilden die Grundlage, um Chancen und Gefahren in der Schweiz für das Jahr 2030 schon heute abschätzen zu können.

Im Anschluss daran erklärte Peter Grünenfelder, Aargauer Staatsschreiber und Generalsekretär der Schweizerischen Gesellschaft für Verwaltungswissenschaften, wie die Kantonsregierungen mit «Perspektiven 2030» umgehen und daraus strategisch-langfristige Führungsinstrumene ableiten.

Menschen vor Ort einbeziehen

In einer Podiumsdiskussion, zu der Andreas Walker Persönlichkeiten eingeladen hatte, die sich mit Zukunft und Zukunftsplanung auseinandersetzen, forderte Renate Amstutz, Direktorin des Schweizerischen Städteverbandes, auch die Gemeinden früher in die Zukunftsplanung einzubeziehen. Peter Grünenfelder antwortete darauf, jedenfalls im Aargau werde sehr früh auch mit den Dörfern und Städten zusammengearbeitet. Ein Anliegen, das vor allem auch die neue Organisation «Nextsuisse» aufgenommen hat. Deren Direktor erklärte in Bern, die Leute vor Ort müssten früh in Aufgaben wie die Raumplanung einbezogen werden, und dafür müssten die Gemeinden auch Budgets bereitstellen.

Was prägt die Zukunft?

Einen interessanten Input lieferte auf dem Podium auch Professorin Daria Pezzoli-Olgiati, Leiterin des Zentrums für Religion, Wirtschaft und Politik. Es gelte, auch die Frage nach dem Einfluss der Religion, oder der Ersatzreligionen, zu stellen. Denn gerade Faktoren wie Vertrauen – oder auch die Hoffnungen und Ängste –  seien als Gestalter der Zukunft wichtig. Welche Menschen und Familienbilder werden vorausgesetzt? Welche Denkweisen sollen gefördert werden?

Die Broschüre «Perspektiven 2030» kann hier heruntergeladen werden.

Zur Webseite:
SwissFuture
Hoffnungsbarometer

Nextsuisse

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Datum: 03.07.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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