«Ich konnte nichts anderes tun als zu beten»
Viele Portugiesen wurden von dem Feuer überrascht, das vermutlich durch einen Blitzeinschlag ausgelöst wurde und sich durch Trockenheit und Wind extrem schnell verbreitete. Da das Feuer auch Telefonmasten und -leitungen verbrannte, konnten Menschen in abgelegenen Dörfern nicht rechtzeitig informiert werden, um sich in Sicherheit zu bringen.
«Ich schäme mich nicht dafür: Ich habe gebetet»
Die Hälfte der Todesopfer wurde in oder neben ihren Autos gefunden. Eine Überlebende sagte dem portugiesischen Fernsehsender RTP: «Alle Autos brannten mit einem Mal, auch unser Auto. Mein Mann und ich hatten unser Leben bereits in die Hände Gottes übergeben, aber irgendwie schafften wir es, die Tür zu öffnen und zwischen den fallenden Bäumen hindurch zu rennen.»Ein weiterer Überlebender berichtete gegenüber BBC: «Als das Feuer vorbei war, hätte es noch hell sein müssen, aber alles war dunkel. Vor den Augen von allen lag etwas wie ein dunkler Schleier. Man konnte Gaskanister explodieren hören und blaue Blitze sehen. Und dann war da diese seltsame Stille. […] Ich schäme mich nicht, dies zu sagen: Ich habe gebetet, wir haben alle gebetet. Ich bin nicht religiös, aber in dem Moment konnte man nichts anderes tun.»
Gebet und konkrete Hilfe
Zusammen mit Beileidsbekundungen aus aller Welt äusserte sich auch die Portugiesische Evangelische Allianz am Sonntag: «Wir weinen mit denen, die weinen. Wir beten für die Familien, die Familienmitglieder verloren haben; wir beten für die Verletzten und die Familien, die Angehörige im Krankenhaus haben. Wir beten für die Hilfsarbeiter, Feuerwehrleute, Waldarbeiter und die Beamten des Zivilschutzes, aber auch für die Freiwilligen, die jetzt mit aller Kraft aushelfen.»
Die Allianz rief ausserdem Gemeinden in ganz Portugal zur Hilfe auf, zum Gebet und dazu, «sich nützlich zu machen, wo auch immer es nötig ist». Diese Hilfe sieht ganz unterschiedlich aus: Einige Christen sind in die betroffenen Gebiete gereist, um die lokalen Gemeinden und ihre Arbeit vor Ort zu unterstützen. Kirchen haben unterschiedliche Güter gesammelt und schicken diese nun in die betroffene Region. Ausserdem wurde ein Konto eingerichtet, um finanzielle Hilfe zu sammeln. Diese soll Anfang Juli überreicht werden, um die Bedürfnisse zu stillen, die von den Kirchen vor Ort und den politischen Gemeinden festgestellt werden.
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Datum: 22.06.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelical Focus