Christliche Strassenprediger von britischem Gericht verurteilt
Laut «Christian Concern» wurden die Evangelisten Michael Overd und Michael Stockwell nach einem viertägigen Prozess wegen «Drohworten und missbräuchlichen und ordnungswidrigen Verhaltens» als schuldig befunden. Sie hatten laut Zeugen erklärt, dass Jesus der einzige Weg zu Gott sei und Muslime in die Hölle kommen würden. Der Staatsanwalt argumentierte, dass Jesus nicht der einzige Weg zu Gott sein oder der einzige Gott sein könne. «Nur weil die gepredigten Worte aus einer Bibelversion von 1611 sind, bedeutet das nicht, dass sie 2016 nicht als Verstoss gegen die öffentliche Ordnung gelten können.»
Nach Angaben des Nachrichtensenders BBC müssen die Verurteilten nun jeweils eine Geldstrafe von umgerechnet rund 350 Euro und zusammen die Prozesskosten in Höhe von etwa 3'900 Euro zahlen.
Die Zuhörer seien aufgrund des Gehörten aufgebracht gewesen und die Polizei meinte, sie wären zu weit gegangen. Es sei eine interaktive Debatte gewesen, wo die Prediger auf Fragen und Einwände der Zuhörer eingingen.
Freie Meinungsäusserung abgeschafft?
Overds Reaktion: «Wo ist unsere Freiheit geblieben? Wenn Sie nicht mögen, was wir sagen, gehen Sie einfach weiter und lassen Sie andere die Botschaft hören, aber sie können nicht freie Meinungsäusserung abschaffen.»
Sein Kollege Stockwell entgegnete: «Unsere Motivation für das öffentliche Predigen ist Liebe. Wir wollen, dass die Menschen Zugang zu der guten Nachricht von Jesus Christus haben. Ich bin schockiert, dass Gottes Botschaft der Liebe jetzt als 'hasserfüllt' und 'gefährlich' gesehen wird. Heutzutage scheint es ein Verbrechen zu sein, Gottes Wahrheiten zu proklamieren... Das gibt Islamisten und anderen Gruppierungen grünes Licht, uns zum Schweigen zu bringen, indem sie es als kriminell oder Gewalt bezeichnen.»
Ist die Bibel gefährlich und hasserfüllt?
Andrea Williams, Generaldirektorin des «Christian Legal Center», einer christlichen Rechts- und Lobbyorganisation, erklärte, der Fall werfe Fragen auf bezüglich der Bewahrung von Redefreiheit und Religionsfreiheit in Grossbritannien. Ein Gericht betrachtete die ganze Bibel sogar als eine Form von Hassrede. «Die Bibel und was sie lehrt ist die Grundlage unserer Gesellschaft und der Freiheit und Sicherheit, die wir heute geniessen. Deshalb ist es ausserordentlich, dass die Rechtsprechung jetzt behauptet, dass die Bibel Worte enthält, die, wenn sie öffentlich geäussert werden, als Verbrechen verurteilt werden.
Die Prediger hätten laut einem Anwalt der Organisation nicht eine «flammende Rede» gehalten, sondern nur die Sprache der Bibel verwendet. Ausserdem müsse die freie Rede als Fundament einer funktionierenden Gesellschaft um jeden Preis verteidigt werden. «Wir müssen gegen den Trend standhalten, nur Dinge zu sagen, die Leute hören wollen, das dient langfristig niemandem.»
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Datum: 06.03.2017
Autor: Anja Janki
Quelle: Livenet / Christian Post / Christian Concern