Ein kleiner, aber gefährlicher Friedensplan für den Nahen Osten
«Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.» (Lukasevangelium, Kapitel 6, Vers 27) ist wohl eines der schwierigsten Gebote, die Jesus seinen Nachfolgern aufgetragen hat. Doch genau dies setzt eine Spezialeinheit des israelischen Militärs zusammen mit der christlichen Organisation «Frontier Alliance International» (F.A.I.) um. Über Nacht schmuggelt das Militär bei den Golanhöhen Lebensmittel, Brennstoff, Wasser und medizinisches Material in das vom Bürgerkrieg gebeutelte Syrien. Und Ärzte von F.A.I. unterstützen die Mission in improvisierten Krankenhäusern mitten in Syrien.
Genug Liebe, um das Leben zu geben?
Ärztin Sally Parsons und Notfallkrankenschwester Debbie Dennison verbrachten in diesem Zusammenhang sieben Wochen in Syrien; mehrmals mussten sie um ihr Leben bangen. Was bringt zwei Frauen dazu, ihr Leben in Syrien aufs Spiel zu setzen? «Gott ruft uns in die Welt zu allen Nationen und ich spürte, dass Gott mir sagt, dass ich genau das tun soll», berichtet Parsons. Und Dennison fügt hinzu: «Du musst abwägen, was es kostet. Du musst dich fragen: 'Liebe ich genug um bereit zu sein, dafür mein Leben zu lassen?' Und meine Antwort darauf war Ja.»
Doch nicht nur die ständige Gefahr, in der sie sich befanden, war eine Herausforderung. Sally Parsons ist seit 30 Jahren Notfall-Chirurgin; doch sie wurde mit Fällen konfrontiert, bei denen sie keine Ahnung hatte, was zu tun ist. In solchen Fällen betete sie – und suchte bei YouTube. Mit dem Skalpell in der Hand wurden per Handy die YouTube-Anleitungen angeschaut – und dann wurde operiert. Sogar sechs Kaiserschnitte machte Parsons. «Wir luden ein YouTube-Video für den Kaiserschnitt runter und machten es, aber ich betete sehr viel dabei…»
Die Chance zu helfen
Die schlimmsten Fälle wurden heimlich nach Israel transportiert. Bisher wurden bereits 5'000 syrische Verletzte in israelischen Krankenhäusern versorgt. Wie kommt es, dass Israelis einem ihrer ärgsten Feinde helfen wollen? «Ich kann nicht zusehen, wie jemand auf der anderen Seite der Grenze hungert und ihm dann nicht helfen», erklärt Major Sergey, leitendes Mitglied der «Operation Good Neighbor» (Operation Guter Nachbar). «Sie leben in einer schlimmen Situation und es ist meine Chance, ihnen zu helfen. Wenn sie es brauchen und ich es ihnen geben kann, bin ich stolz darauf, es zu tun!»
Ganz praktisch Frieden stiften
Den in israelischen Spitälern behandelten Syrern öffnet dies die Augen: «Als ich nach Israel kam, änderte sich meine Sichtweise der Israelis komplett», gibt ein Patient zu, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte. «Man hatte mir beigebracht, dass Israel böse ist, unser Feind. Jetzt weiss ich, dass das Gegenteil stimmt. Ich danke Gott, dass er mich rechtzeitig nach Israel gebracht hat, denn wenn ich nicht hier wäre, würde ich nicht mehr leben.»
Die Sichtweise dieser Muslime gegenüber Christen verändert sich radikal. Ein andere Patient erklärt: «Früher dachte ich, dass Christen schlechte Menschen sind, aber ich habe festgestellt, dass es gute Menschen sind, die mir geholfen haben.»
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Datum: 04.01.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN