Ganganführer findet die Wahrheit
Die grosse Mehrheit der Menschen in Nepal sind Hinduisten (81 Prozent), es gibt rund neun Prozent Buddhisten; gerade mal 1,4 Prozent der Menschen sind Christen und sie erleben immer wieder Verfolgung. Doch das hat die Kirche zusammengeschweisst. Und sie ist stetig am Wachsen – durch Menschen wie David. Dabei sah seine Zukunft als Teenager überhaupt nicht rosig aus.
Beinahe vergiftet
Seine Eltern starben, als David noch klein war, und so nahm seine Grossmutter ihn bei sich auf. Doch seine Onkel waren so eifersüchtig auf ihn und das Erbe, das der kleine Junge erhalten sollte, dass sie versuchten, ihn zu vergiften. Voller Angst floh seine Grossmutter mit ihm aus dem Dorf und versuchte, ihn allein aufzuziehen, was nicht einfach war.
«David hatte das Gefühl, dass sich niemand wirklich um ihn kümmerte», berichtet Josh Keefer, US-Leiter der Organisation «Global Disciples», mit denen David heute arbeitet. «Er wandte sich an andere Kinder, die aus derselben Stadt kamen, und startete letztlich eine Gang, deren Anführer er wurde. Er war in gewisser Weise ein 'Saulus', der Leute, die fremde Götter ins Land brachten, verfolgte.»
Wahrheit inmitten einer Prügelei
Eines Tages kam ein Mann in die Stadt, der evangelistische Broschüren verteilte. Als David eine in die Hand bekam, zögerte er nicht lange: Er zerriss die Broschüre und schlug auf den Fremden ein. Folgen hatte sowas normalerweise nicht – denn selbst die lokale Polizei hatte vor der Gang Angst. Doch diesmal war es anders. «Während David noch auf ihn einschlägt, sagt ihm der Mann: 'Selbst wenn du mich tötest, bedeutet das nicht, dass dies nicht die Wahrheit ist…'»
Nicht im Stich gelassen
Bei diesen Worten änderte sich plötzlich etwas in David. Er hörte auf, den Mann zu schlagen, sammelte die Stücke der Broschüre vom Boden, nahm sie mit nach Hause und setzte sie wieder zusammen. Dann las er ihren Inhalt «Zwei Bibelverse trafen ihn besonders – der eine kam aus Psalm 139 und ging darum, dass Gott uns schon kannte, bevor wir geboren wurden, und der andere sprach davon, dass Gott immer bei uns ist und uns nicht im Stich lässt.»
Trainer für Gemeindegründung
An diesem Tag gab David Jesus sein Herz – und seither hat sich sein Leben komplett verändert. «Heute organisiert er Schulungsprogramme in Nepal. Er hat bereits über 565 Leute geschult, damit diese das Evangelium zu den eigenen Leuten bringen und Gemeinden gründen.» Solche Geschichten sind für Keefer eine unglaubliche Ermutigung. «Wir nennen das einen der 'Apostelgeschichts-Momente', bei denen man sich einfach zurücklehnt und sagt: 'Wow, Gott baut seine Gemeinde trotz all der Dinge, die in der Welt ablaufen'.»
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Datum: 13.04.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN