In syrischer Stadt wird wieder Aramäisch unterrichtet
Jesus sprach einst aramäisch. Seit dies im Film «The Passion» von Mel Gibson einem breiten Publikum bekannt geworden ist, ist das Interesse daran gestiegen. In Syrien war Aramäisch bis 2011 verboten, das Unterrichten und Sprechen einer anderen Sprache als Arabisch war illegal; dies ist mit ein Grund, warum syrische Flüchtlingskinder im Libanon nicht einfach so in den Schulunterricht integriert werden können, da im Zedernstaat in französischer und englischer Sprache unterrichtet wird.
Jetzt wird die Sprache neu belebt: Neo-Aramäisch, «Syriac» genannt, wird nun am Ourhi Center in der 200'000-Einwohner-Stadt Qamishli unterrichtet; dies wird als grosser Schritt für die Nation gewertet.
Wichtiges Sprachzentrum
Das neue Sprachzentrum ist besonders bedeutungsvoll, da viele Syrer in den vergangenen Jahren den Aufruhr des Bürgerkrieges und das Aufkommen des Islamischen Staats miterlebt haben. Qamishli war mehrfach Schauplatz eines Anschlages, der IS verübte im Dezember 2015 drei Terroranschläge und im Juni 2016 erfolgte eine Selbstmordattacke auf die syrisch-orthodoxe Kirche.
«Unser Zentrum bildet Lehrer aus, die sich auf Syriac spezialisieren, damit sie verschiedene Themen rund um diese Sprache unterrichten können», orientiert Jan Malfon, Direktor des Instituts. Es sei das erste Mal, dass die assyrische Gemeinschaft ein eigenes Sprach- und Kultur-Zentrum errichtet habe.
Eigene Geschichte kennen
Die assyrische Kirche geht auf das erste Jahrhundert nach Christus zurück und gehört zu den ältesten christlichen Gemeinschaften. «Diese Sprache zu lernen hilft uns, unsere Kultur und Geschichte besser zu verstehen, dieses Wissen der nächsten Generation zu vermitteln und zu garantieren, dass sie ihre Muttersprache lernen», sagt Mirna Saliba, eine Studentin, die am Center Syriac lernt.
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Datum: 21.08.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Headlines/Christian Today