Eine Schulter zum Anlehnen
Es geht ihnen vor allem um die Mitglieder der Notfallhilfe (wie Feuerwehr und Polizei), die Lehrer und die Pastoren der Stadt. «Besonders von den Leuten der Notfallhilfe erwartet man, dass sie emotional stark sind», erzählt Leo Grabowski, der die Seelsorger der Billy Graham Association (BGEA) koordiniert. «Aber wenn man sie auf die Seite nimmt, fangen sie an zu reden und brechen zusammen. Wir sind die Schulter, an die sie sich lehnen können.»
Dies ist auch für die Pastoren vor Ort wichtig. «All das, was sie von anderen hören, müssen sie irgendwo abladen», erklärt Grabowski. Ein Mensch könne so etwas nur bis zu einem gewissen Grad ertragen, und wenn die Pastoren die «Horrorerzählungen der kleinen Kinder hören, bewegt es sie sehr.» Ginger Sanders aus dem Teams der BGEA ist sich dessen bewusst: «Ein Pastor sagte mir ‚Darauf wurden wir im Theologischen Seminar nicht vorbereitet!‘. Wir Notfallseelsorger sind dafür ausgebildet, aktiv zuzuhören und vor allem zu beten.»
«Aus der eigenen Gebrochenheit»
Trotz professioneller Ausbildung – die meisten von ihnen sind ehemalige Polizisten, Feuerwehrmänner und Notfallhelfer – fällt den Seelsorgern der BGEA die Aufgabe nicht einfach. Doch Trauer sei notwendig für ihren Einsatz, bekräftig Jack Munday aus dem Team: «Wenn du innerlich nicht gebrochen bist, solltest du vermutlich nicht hier sein, denn das Mitgefühl Christi kommt aus unserer eigenen Gebrochenheit.»
Dies Mitgefühl zeigt sich häufig in einer einzigen Umarmung. Sanders berichtet: «Eine Lehrerin der Schule kam an mir vorbei. Ich fragte: ‚Darf ich Sie umarmen?‘ und sie brach in meinen Armen zusammen. Sie wissen, dass wir Seelsorger der BGEA sind und ihnen in Jesu Namen Liebe und Trost weitergeben möchten. Manchmal müssen wir gar nichts sagen, nur für sie da sein.»
Datum: 20.12.2012
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: CBN / Billy Graham Association