«Viele sind neugierig und sogar neidisch auf unseren Glauben»
Livenet:
Stefan Peterhans, Sie haben mit «Faccia a Faccia» die erste
italienischsprachige Verteilzeitung der Schweiz initiiert und
koordiniert. Wie verlief die Verteilung im Tessin und in Norditalien?
Stefan Peterhans: Die Zeitung kam bei Pastoren und Christen gut
an. Sie fanden es schön, so eine Zeitung auf Italienisch zu haben.
Einige Menschen kamen zu mir und sagten, dass unser Dienst sehr wichtig
sei. Die Verteilung lief so gut, dass nach wenigen Monaten von den
50'000 gedruckten Zeitungen keine mehr übrig blieb, deshalb beschlossen
wir, weitere 50'000 Exemplare zu drucken. Es gab und gibt immer noch
grossen Enthusiasmus und Freude zum Verteilen dieser Zeitschrift.
Mitgeholfen haben 17 Gemeinden, die über das ganze Tessin (Bellinzona,
Locarno, Lugano, Mendrisio) verteilt sind. Auch einige Deutschschweizer
haben während ihres Urlaub fleissig verteilt. Durch diese Arbeit sind
wir froh, immer wieder zu sehen, dass Christen aus verschiedenen
Hintergründen zusammen kommen, um gemeinsam zu evangelisieren, und das
schafft mehr Einheit unter den Christen.
Für Italien haben wir extra 20'000 Exemplare gedruckt und zum Teil
verteilt. Wir sind dabei, Gemeinden zu kontaktieren, um sie für dieses
Projekt zu gewinnen. Ein Pastor aus Ferrara beispielsweise, der auch
einen christlichen Verlag leitet, fand unsere Arbeit sehr wichtig, so
dass er versprochen hat, uns zu helfen, indem er seine Kunden auf unser
Angebot aufmerksam macht.
Wie lange ist CFA schon im Tessin aktiv? Was hat sich schon getan in dieser Zeit?
«Cristo per tutti» (CPT) ist seit März dieses Jahres im Tessin aktiv.
Unser erstes Projekt war, die Verteilzeitung «Faccia a Faccia» zu
erstellen. Erst später fingen wir an, sie mit Hilfe der Tessiner
Gemeinden zu verteilen. In dieser Zeit konnten wir sehen, dass viele
Menschen sich in der Haus-zu-Haus-Evangelisation engagiert haben.
Das Projekt im Tessin war bekannt mit dem Namen der Zeitung, «Faccia a Faccia». Das war gut, denn so war es den meisten Christen ein Begriff. Dennoch wollte ich mehr als nur eine Zeitung erstellen; ich wollte von Anfang an die Haus-zu-Haus-Evangelisation fördern. Aus diesem Grund fing ich an, über CFA zu reden und war unter anderem bei der Tessiner Pastorale (eine Vereinigung von 17 Gemeinden), um das Projekt vorzustellen und die Pastoren für die Haus-zu-Haus-Evangelisation zu gewinnen. Diese Begegnung war sehr erfolgreich und schaffte die Grundlage für eine zukünftige Zusammenarbeit.
Wie offen ist das Tessin für das Evangelium?
Das Tessin ist ein katholischer Kanton und nicht immer ein einfaches
Gebiet. Auch wenn viele Menschen nicht mehr in eine traditionelle Kirche
gehen, merkt man immer wieder, dass ihre Kenntnisse über den
christlichen Glauben stark beschränkt sind. Trotzdem sind viele Menschen
neugierig auf die Botschaft des Evangeliums. Viele sagen sogar, dass
sie auch ein wenig neidisch auf unseren Glauben sind. Wir versuchen
immer wieder, über die Liebe Gottes zu reden und das hilft sehr. Leider
wollen viele nicht ihr «altes» Leben loslassen. Das ist ein wichtiges
Gebetsanliegen, dass mehr und mehr Menschen eine klare Entscheidung für
Jesus machen.
Was hat Sie in Ihrer Zeit bei CFA am meisten bewegt und herausgefordert?
Am meisten hat mich herausgefordert, dass ein Tag nur 24 Stunden hat.
Spass beiseite... Da ich nur Teilzeit für dieser Projekt arbeiten kann
und eine andere Arbeitsstelle habe, kann es manchmal etwas viel werden,
aber Gott zeigt immer einen Weg, wie ich alles schaffen kann.
Ich hatte immer den Eindruck, dass Christen aus dem Tessin nicht gern evangelisieren. Mit dieser Tätigkeit durfte ich mit viel Freude erkennen, dass viele Menschen in ihrer Freizeit stark in die Evangelisation involviert sind und ein Angebot wie «Cristo per tutti» vielen Menschen hilft, mehr und mehr ihren Dienst zu tun.
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Datum: 26.11.2016
Autor: Anja Janki
Quelle: Livenet