Nach Überschwemmungen

Über 11'000 Tote: Gebet für Libyen

Trauer in Libyen
Auf über 11'000 ist die Zahl der Toten nach den verheerenden Überschwemmungen in Libyen angestiegen, Tausende werden weiterhin vermisst. Die Kommunikation mit den Christen im Land und unter ihnen ist erschwert. Hilfswerke bitten um Gebet.

Nach heftigen Regenfällen brachen in Libyen am 10. September zwei Staudämme – die Zerstörungen durch die Überflutung sind verheerend. Mindestens 11'300 Menschen kamen durch die Fluten ums Leben, doch über 10'000 werden weiterhin vermisst. Durch die Zerstörung ist die Stadt Darna weiterhin ohne Strom, die Kommunikation ist erschwert, was die Suche nach Verwandten und Freunden noch viel schwieriger macht.

Riadh Jaballah vom Missionswerk «The Voice oft he Martyrs Canada» berichtet gegenüber dem Nachrichtenportal «Mission Network News», dass sie versuchen, über soziale Medien Kontakt zu den libyschen Christen aufzunehmen, die sie in der Gegend kennen, doch auch das sei erschwert: «Die meisten unserer Freunde leben weit vom betroffenen Gebiet in Darna entfernt. Doch die Familie von einer unserer Schwestern lebt in Darna. Eine Verwandte von ihr ist gestorben, und alle anderen Familienmitglieder haben ihre Häuser verloren.»

Massengräber erschweren Suche nach Vermissten

Das Land befindet sich bereits seit einigen Jahren in einem Ausnahmezustand. Es herrschten Umstände, die an einen Bürgerkrieg erinnern, berichtet ein Mitarbeiter eines internationalen Hilfswerks (Name ist der Redaktion bekannt). Die Nothilfe sei nicht mehr vorhanden, was auch die schleppende Hilfeleistung nach dieser Katastrophe erklärt. Sein lokaler Partner habe erst fünf von sechs Mitarbeitenden wiedergefunden.

Das Problem beim Finden der Vermissten sei auch, dass die Behörden Leichen schnell in Massengräbern beigesetzt haben – ohne Identifizierung. Wegen der instabilen Lage sei es zudem schwer und gefährlich, Hilfsgüter zu finden und diese ins Land einzuführen.

Gebet um Weisheit und Kommunikation

Selbst unter normalen Umständen sei die Kommunikation unter den Christen in Libyen schwierig, erklärt Riadh Jaballah. «Aus Sicherheitsgründen ist es nicht einfach, miteinander zu kommunizieren, denn die Christen in Libyen leben im Untergrund.» Umso mehr bittet Jaballah um Gebet für die die Menschen in Libyen, vor allem die Christen: «Beten Sie für unserer Brüder und Schwestern in Libyen, die unter Angst und Traumata durch diese schlimmen Katastrophen leiden… Aber auch um Weisheit und Kraft, damit die Christen Salz und Licht in diesen schwierigen Zeiten sein können.» Er bittet auch um Gebet für verbesserte Kommunikation, damit die Überlebenden Kontakt zu ihren Familien und Freunden bekommen.

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Datum: 20.09.2023
Autor: Rebekka Schmidt / Debira Murri
Quelle: Livenet / Mission Network News / HMK

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