Rücktritt des «Marsch fürs Läbe»-Präsidenten
«Es geht wenig österlich zu in diesen Tagen im Verein 'Marsch fürs Läbe'», schreibt die «NZZ am Sonntag». Das Blatt fährt fort: «Der Präsident der Abtreibungsgegner, Daniel Regli, erklärte am letzten Donnerstag seinen Rücktritt. Auf Druck aus dem Vorstand, der Regli zunehmend als untragbar erachtete.»
Laut der «NZZ am Sonntag» erscheint in den nächsten Tagen ein Buch mit dem Titel «Corona und das verzögerte Sterben». Die Publikation sei Grund für seine Demission gewesen: «Um eine Spaltung der Trägerschaft zu verhindern, habe ich mich bereit erklärt, noch vor Erscheinen des Buchs zurückzutreten», sagte Regli dem Blatt. Im Herbst hatte Regli gesagt, «um 400 hochbetagten Menschen etwas zusätzliche Lebenszeit zu ermöglichen, mutet der Bundesrat der ganzen Bevölkerung einschneidende Massnahmen und unermessliche Schäden zu».
Spannungen bestehen schon seit längerem
Schon im Sommer hatte es Differenzen im Vorstand gegeben: «Mit dem Organisationskomitee wurde vereinbart, dass ich mein Engagement in Sachen Corona strikt getrennt vom 'Marsch fürs Läbe' führe», sagte damals Daniel Regli zu kath.ch. Auch Beatrice Gall, welche die Medienarbeit des «Marsch fürs Läbe» koordiniert, bestätigte im Herbst 2020 gegenüber Livenet, dass die Positionierung des Präsidenten zu Spannungen im Vorstand führe.
Nachfolge noch nicht geklärt
Wegen des Corona-Buchs ist es laut «NZZ am Sonntag» nun endgültig zum Bruch gekommen. Wer Reglis Nachfolger wird, ist indes unklar.
Dem «Marsch fürs Läbe» weht in der Öffentlichkeit seit Jahren ein rauer Wind entgegen. Bei den Anlässen der Lebensschützer kommt es oft zu Gegendemonstrationen und Krawallen. Deshalb bewilligten die Behörden von Zürich die Kundgebung 2020 nur, wenn sie an Ort und Stelle bleibe. Darauf verzichteten die Organisatoren auf eine Durchführung. Auch für den kommenden September ist der «Marsch fürs Läbe» von den Behörden als Demonstrationszug durch die Stadt nicht zugelassen worden.
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Datum: 05.04.2021
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet