Marsch fürs Läbe: Auch Behinderte gehören zu uns!
Heute werden 90% der Kinder abgetrieben, bei denen vorgeburtliche Tests auf ein Down-Syndrom schliessen lassen. Conny Albers, eine junge Frau, die selber betroffen ist, erzählte beschwingt von ihrem Beruf als kaufmännische Angestellte, ihren Hobbys und Freunden. Sie stellte fest: «Kinder mit Down-Syndrom sind Kinder wie andere auch. Vielleicht etwas unbeholfener, aber dafür haben sie etwas Besonderes: Sie können richtig schön lachen!»
Der Schwerpunkt des Marsches richtete sich besonders auf die Würde jedes Menschen. Mit dem Motto «One of us» (Einer von uns) riefen die Teilnehmenden dazu auf, entstehendes Leben anzunehmen, auch wenn es in irgendeiner Form behindert ist. Sie trugen Plakate mit treffenden Sprüchen mit sich und blieben ruhig, auch wenn Linksautonome sie anschrien und Farbbeutel warfen. Einige Zuschauer äusserten sich betroffen über die bösartigen Slogans der Aufrührer. «So etwas ist einfach peinlich», meinte ein Mann. «Die laufen ja ganz friedlich durch die Stadt, und wegen euch braucht es die Polizei!»
Reden miteinander
Einer Teilnehmerin des Umzugs gelang es, mit zwei der Lärmenden ins Gespräch zu kommen. Dabei ergab sich ein Austausch auf Augenhöhe, der jedoch durch die Hektik der Situation ein Ende fand. Damit konnte die Frau nicht weiter auf Vorwürfe wie «Diese Fundis wollen verhindern, dass eine vergewaltigte Frau abtreiben darf!» eingehen.
Dank dem grossen Polizeiaufgebot liefen auch kleine Kinder ganz unbefangen mit, sie wussten sich gut beschützt. Menschen jeden Alters, im Kinderwagen oder Rollstuhl waren dabei und zogen die Aufmerksamkeit der Passanten in der Zürcher Innenstadt auf sich.
Die Würde des Menschen bewahren
Während der Kundgebung beim Hafen Enge kritisierte der Lebensrechtler, Kinderarzt und Genforscher Prof. Holm Schneider die Eliminierung ausgewählter Föten. Er forderte auf, auch ein Kind mit Down-Syndrom willkommen zu heissen. Etliche von ihnen nahmen am Umzug teil.
Zwei Stunden später endete das Fest des Lebens unter strahlend blauem Himmel mit einem ökumenischen Gottesdienst. Bischofsvikar Christoph Casetti aus Chur erwähnte den bevorstehenden Dank-, Buss-, und Bettag. Es gebe viel Grund zu danken, auch für Gottes Barmherzigkeit Menschen gegenüber, die falsche Entscheidungen getroffen haben». Er rief dazu auf, Busse zu tun über der Verletzung von Menschenwürde. Und «es ist weiterhin nötig, für die Entwicklung unseres Landes zu beten».
Pfarrer Daniel Schaltegger aus Wetzikon erwähnte die Hebammen, welche sich dem Befehl des Pharao widersetzten, den neugeborenen Moses zu töten. «Heute ist es die Gesellschaft, die Druck macht. Wenn wir die heute üblichen Massnahmen zulassen, vernichten wir uns am Ende selber. Wir bewegen uns auf sehr gefährlichem Terrain». Wie sein Vorredner ermutigte er dazu, sich immer und überall für das Leben einzusetzen.
«Marsch für...» auch in Wien und Berlin
Nicht nur in der Schweiz demonstrierten am Samstag Hunderte für den Schutz des Lebens, auch in Deutschland und Österreich fanden Kundgebungen statt. Der 10. Marsch für das Leben in Berlin erlebte eine Rekordbeteiligung. Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich insgesamt 5'000 Menschen an der Lebensschutzdemonstration. Sogar rund Rund 12'000 Menschen gingen in Wien beim «Marsch für Jesus» auf die Strasse. Beim Marsch in Östtereich stand allerdings weniger das Recht auf Leben im Vordergrund, stattdessen ging es um ein öffentliches Zeugnis für den christlichen Glauben zu geben.
Datum: 22.09.2014
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: Livenet