Gott rechnet Kapitalrendite anders
«Als ich neun Jahre alt war, beschloss mein Vater, zu Hause ein Geschäft zu eröffnen», erinnert sich Mart Green. «Er lieh sich 600 Dollar, kaufte eine Fräse und etwas Holz. Wir schnitten das Holz und klebten kleine Rahmen zusammen. Für jeden Rahmen bekam ich 0,07 Dollar. Zwei Jahre später eröffnete mein Vater 'Hobby Lobby'.» Heute hat «Hobby Lobby» 1001 Filialen und über 43'000 Mitarbeitende.
Auch Mart Green war nicht untätig: «Mit 19 Jahren brach ich die Schule ab und gründete ‘Mardel Christian & Education’ – ein christliches Buch- und Bildungsgeschäft. Vor etwa zehn Jahren übernahm ich die Position des ‘Ministry Investment Officer’ bei ‘Hobby Lobby’.»
«Das kann nicht sein!»
Ein Schlüsselerlebnis war 1998 in Guatemala. «Wir hatten mit ‘Mardel’ Gewinn gemacht und wollten einen Teil davon spenden. Wir hörten, dass wir die erste gedruckte Ausgabe einer Bibelübersetzung finanzieren könnten. Auf der Welt gibt es rund 6'000 Sprachen, von denen viele nicht einmal einen einzigen Bibelvers kennen. Für Mardel war es eine Freude, die Druckkosten für die ersten Exemplare zu übernehmen.»
Auf dem Hinflug zum Übergabe-Event erhielt Mart Green ein Informationsblatt. «Darauf stand, dass es sich bei der betroffenen Volksgruppe um die östlichen Jacaltec handelt. Zu dieser Gruppe gehören nur 30'000 Menschen, von denen 8'000 lesen können, 1'000 gläubig sind und nur 400 gläubige Menschen lesen können. Als Zahlenmensch dachte ich sofort: Das kann nicht sein. Ich habe das ganze Geld geschickt und nur 400 Menschen können die Bibel lesen?»
Berührt
Er war schlecht gelaunt und fragte sich: «Ist das wirklich eine gute Verwendung von Zeit und Geld?» Mart Green erklärt: «In meinem Geschäftssinn war es einfach eine Frage der Kapitalrendite (Return on Investment). Aber dann sah ich, dass die Übersetzung schon 1958 begonnen hatte. Jetzt war es 1998 und ich traf ein Ehepaar aus den USA, das 40 Jahre seines Lebens geopfert hatte, um das Neue Testament für diese Volksgruppe zu übersetzen.»
Als er dort ankam, war die Stadt voller Freude – viele Bewohner hatten 40 Jahre auf das Neue Testament in ihrer Herzenssprache gewartet. «Während der Zeremonie ging Gaspar, einer der Übersetzer, nach vorne, um seine Bibel in Empfang zu nehmen. Er weinte offen, als er das Wort Gottes in den Händen hielt. Es war ein heiliger Moment. In diesem Moment fragte mich der Heilige Geist: 'Warum sagst du Gaspar nicht, dass er keine gute Kapitelrendite ist?' Diese Frage hat für mich alles verändert. Von der Frage, warum ich die Bibel für eine so kleine Gruppe übersetzen sollte, kam ich zu der Überzeugung, dass jeder Mensch auf der Welt das Wort Gottes in der Sprache seines Herzens haben sollte.»
Ein grosses Anliegen
Sein grösstes Anliegen ist die innige Beziehung zu Gott. «Ich wünsche mir, dass meine Familie Gott innig liebt und in grosszügiger Hingabe lebt. Aber dieses Anliegen habe ich nicht nur für meine Familie, sondern für alle acht Milliarden Menschen auf der Erde. Wenn ich einen Traum hätte, würde ich mir wünschen, dass jeder Mensch auf dieser Welt eine innige Beziehung zu Gott hat.»
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Datum: 21.01.2025
Autor:
Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle:
Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Livenet