Freilassung gefordert

Pastoren in Kuba hinter Gittern

60 christliche Leiter fordern in Kuba die Freilassung von religiösen Gefangenen
Die Allianz der Christen in Kuba (ACC) hat bei ihrem Treffen 2024 erneut die Verletzung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit in ihrem Land angeprangert. Sie fordert, dass inhaftierte Pastoren umgehend freigelassen werden.

Die ACC, eine überkonfessionelle Gruppe von rund 60 christlichen Leitern in Kuba, fordert die sofortige Freilassung von religiösen Gefangenen und Gewissensgefangenen. Darüber hinaus fordert sie, dass das eigentlich gesetzlich verankerte Recht der neuen Kirchen, sich zu organisieren und zu funktionieren, sowie andere Rechte, die in Artikel 18 der Internationalen Menschenrechtskonvention und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgelegt sind, auch umgesetzt werden. Letztere hat Kuba schliesslich bereits 1948 unterzeichnet.

«Wir fordern, dass die kubanische Regierung die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte respektiert, deren Unterzeichner sie ist, und dass sie die Verträge über bürgerliche und politische Freiheiten anwendet, die einen rechtlichen Rahmen für die Achtung der grundlegenden Freiheiten des Menschen bieten», heisst es in der Erklärung der ACC.

Der Fall Lorenzo Rosales Fajardo

Die Erklärung folgt internationalen Aufrufen zur Freilassung des evangelischen Pastors Lorenzo Rosales Fajardo, der seit Juli 2021 zu Unrecht inhaftiert ist.

Fajardo wurde von seiner Familie isoliert und Berichten zufolge gefoltert, weil er an friedlichen Protesten gegen Menschenrechtsverletzungen der Regierung, Lebensmittelknappheit und fehlende medizinische Versorgung teilgenommen hatte. Er ist Pastor der «Monte de Sion Independent Church».

Zunehmende Verfolgung religiöser Leiter

Mehrere Regierungsorganisationen, darunter das US-Aussenministerium, die US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit (USCIRF) und die Internationale Allianz für Religions- und Glaubensfreiheit (IRFBA) – eine Gruppe von acht Nationen, darunter die USA – setzen sich für die Freilassung Fajardos und die Förderung der Religionsfreiheit in Kuba ein. Auch Nichtregierungsorganisationen wie International Christian Concern und CSW unterstützen diese Bemühungen.

«Wir fordern die kubanischen Behörden dringend auf, Lorenzo Rosales Fajardo sofort und bedingungslos freizulassen und ihm zu erlauben, seine pastorale Arbeit in Kuba ungehindert wieder aufzunehmen», so die IRFBA in ihrer Erklärung, die von den USA, Estland, der Ukraine, Polen, Deutschland, Rumänien, Taiwan und der Tschechischen Republik unterzeichnet wurde.

Kommunisten unterdrücken

Die Verfolgung von religiösen Führern und Laien, die sich der Ideologie der Kommunistischen Partei Kubas widersetzen, nimmt zu, berichten Verteidiger der Religionsfreiheit. CSW zählte im Jahr 2022 insgesamt 657 Verletzungen der Religionsfreiheit in Kuba, verglichen mit 272 im Vorjahr, wie das US-Aussenministerium in seinem jüngsten Bericht zur internationalen Religionsfreiheit feststellt.

Zu den Taktiken der Regierung gehören Verhaftungen, Exil, willkürliche Geldstrafen, physische und psychische Misshandlung, eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Überwachung und die Verweigerung von Lizenzen. Derzeit sind mehrere Pastoren wegen ihres Glaubens hinter Gittern.

Open Doors führt Kuba auf Platz 22 der 50 Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Das US-Aussenministerium schätzt, dass etwa fünf Prozent der elf Millionen Kubaner (550’000) protestantisch sind, darunter 100’000 Baptisten, 150’000 Mitglieder der Assemblies of God und andere Gruppen wie Methodisten, Anglikaner und andere. Die meisten Kubaner, etwa 60 Prozent, sind katholisch oder gehören Gruppen an, die katholische Riten und Überzeugungen haben.

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Datum: 09.07.2024
Autor: Diana Chandler/Daniel Gerber
Quelle: Baptist Press/gekürzte Übersetzung: Livenet

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