Christen in Afghanistan erhalten Hoffnung durch Call Center
Erst ein Jahr ist es her, dass die Truppen der USA aus Afghanistan abrückten und infolgedessen die Taliban wieder die Macht an sich rissen. Ein Hilfsarbeiter berichtete laut Mission Network News (MNN), dass das Taliban-Regime schlimmer sei als in den 1990er-Jahren.
«Die Menschen haben Angst»
Viele Afghanen hätten sich verraten gefühlt, berichtet Shanaz (Name geändert), eine afghanische Christin. «Sie sind aufgebracht, weil sich alles verändert hat», so Shanaz. Heute schaue kaum noch jemand nach Afghanistan, obwohl das Land von einer enormen Wirtschaftskrise und von Erdbeben heimgesucht wird. «Millionen sind von humanitärer Hilfe abhängig! Die Menschen haben Angst. Der Friede Gottes muss ihre Herzen berühren», so Shanaz.
Zusammen mit ihrem Ehemann Hossein leitet Shanaz ein Callcenter für Trauma-Beratung sowie eine virtuelle Dari-Gemeinde. Unterstützt werden sie von der Organisation Heart4Afghanistan. Jeden Tag erhalten sie Anrufe wie beispielsweise den von Abdullah (Name geändert): «Er war so dankbar, dass ich ihn anrief. Afghanische Männer weinen nicht einfach so, aber er weinte so stark, es hat fast mein Herz gebrochen…»
«Lass uns Lobpreis machen und beten!»
Der Mann erzählte Shanaz, dass er vor neun Monaten Christ wurde – nachdem die Taliban die Macht übernommen hatten. Neun Monate lang habe er keinen Gottesdienst besuchen können. So entschieden die beiden spontan am Telefon: «Lass uns Lobpreis machen und beten!» Gemeinsam sangen sie, beteten, und hörten sich ein Lied auf Dari an. «Es war ein wunderschöner Moment!»
Auf diese Weise kann das Ehepaar jeden Tag Christen im Land ermutigen, mit ihnen beten und ihnen einfach zuhören. Shanaz bittet: «Beten Sie für all die Christen, die zurückgeblieben sind. Viele Schlüsselpersonen haben das Land verlassen, aber es sind so viele zurückgeblieben.»
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Datum: 29.08.2022
Autor: Katey Hearth / Rebekka Schmidt
Quelle: MNN / Übersetzt und bearbeitet von Livenet