Bibellager öffnet Herzen im sonst so verschlossenen Pakistan
Wohl in den meisten Ländern dieser Welt werden im Sommer – mehr oder weniger offensichtliche – christliche Lager und Bibelcamps durchgeführt. Sei es in der Schweiz oder in der Mongolei, überall werden die Sommermonate genutzt, um insbesondere Kindern von der Bibel zu erzählen. So auch in Pakistan. Doch die Ferienbibelschule, wie sich das internationale Programm nennt (Vacation Bible School, kurz VBS) hatte im sonst so für Christentum verschlossenen Pakistan ungeahnte Auswirkungen.
55 Lager in drei Monaten
Es begann damit, dass der pakistanische Pastor Vazir, der zum Missionswerk Forgotten Missionaries International (FMI) gehört, seine Gemeinde vor einigen Jahren für die Ferienbibelschule begeisterte. Doch für ihn war ein solches Sommerlager nicht genug. «Er organisierte 55 verschiedene VBS-Programme in der ganzen Stadt Lahore und den umliegenden Gebieten im Laufe von drei Monaten in diesem Sommer», berichtet Bruce Allen von FMI. «7'000 Menschen nahmen an den VBS-Programmen teil und fast 2'800 von ihnen kamen dadurch zum Glauben an Jesus Christus.»
Vision für Pakistan
Das an sich ist eine grosse Zahl, doch im Vergleich mit den vergangenen Jahren ist es umso erstaunlicher. Denn so viele Menschen kamen im letzten Jahr in Bangladesch, Indonesien und Pakistan zusammen zum Glauben. Sein Erfolg, so Allen, liegt nicht nur in der Gemeindegründung – acht Gemeinden hat Pastor Vazir bereits in ganz Pakistan gegründet –, sondern in seinem Fokus auf die Kinder. Dies öffnet ihm dann die Türen zu den sonst eher distanzierten Eltern und Familien. Dabei achtete das Team darauf, die Lager dort in der Provinz Punjab zu veranstalten, wo es viele Kinder und Jugendliche gibt, wo aber auch Christen leben, die dann im Nachhinein die Nachfolgearbeit machen und die neuen Gläubigen begleiten können.
Verantwortung für Evangelisation verteilt
Auch das Snapshot-Tool, bei dem Fotos zur Evangelisation genutzt werden, motiviert viele Christen in Pakistan, anderen von Jesus zu erzählen. Wie Mission Network News berichtet, sei die Evangelisation in diesem Gebiet exponentiell angestiegen und gewachsen. So sind nicht mehr bloss Pastoren dafür verantwortlich, sondern jeder Christ spürt das Verlangen und die Verantwortung, anderen von Jesus zu erzählen. Jetzt bleibt nur, für die neuen Christen zu beten, damit sie im Glauben wachsen und dann ebenfalls anderen von ihrem neu gefundenen Glauben erzählen.
Zum Thema:
Im Angesicht des Todes: Wie ein pakistanischer Christ einem Attentäter begegnete
«Durchsetzung wird Problem»: Pakistan: Wird neues Gesetz Christen besser schützen?
Evangelisieren in der Mongolei: Sie hatten noch nie von Jesus gehört
Datum: 20.09.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN