Spaniens Trainer Luis de la Fuente

«Ich bin nicht abergläubisch – ich bete jeden Tag»

Spanientrainer Luis de la Fuente
Der spanische Trainer Luis de la Fuente hat mit seiner Mannschaft die Fussball-EM 2024 gewonnen. Am Tag des Sieges gegen England sprach er auch über seinen Glauben.

«Er kommt als Erster zum Training, richtet das Spielfeld, setzt die Hütchen, organisiert alles», so beschreibt der deutsche Trainer Hans-Peter Rolle den Trainer der spanischen Nationalmannschaft. «Die Spieler akzeptieren ihn als Chef, laute Worte gibt es keine.» Zudem sei Luis de la Fuente «umgänglich, er grüsst alle, hat keine Starallüren».

Dass der frischgebackene «Startrainer» die Bodenhaftung nicht verliert, hängt offenbar auch mit seinem Glauben zusammen. 

Bekreuzigen: kein Aberglaube, sondern Glaube

Viele Spieler bekennen sich beim Betreten des Platzes, beim Torjubel, in den sozialen Medien oder in Interviews zum christlichen Glauben. Dass es auch Trainer gibt, die zu ihrer Glaubensüberzeugung stehen, zeigt Luis de la Fuente. Wie die katholische Zeitung «Die Tagespost» berichtet, wurde der 63-Jährige nach dem Viertelfinalspiel gegen Deutschland von einer Journalistin gefragt, ob er abergläubisch sei. Als der spanische Nationalcoach verneinte, fragte die Journalistin weiter, warum er sich bekreuzige, worauf Luis de la Fuente sie wissen liess: «Das ist kein Aberglaube. Das ist Glaube.»

Auch auf einer Pressekonferenz kurz vor dem Finale gegen England wurde der bekennende Katholik auf seinen Glauben angesprochen. «Wo sind Gott und der Glaube, wenn man in einem Endspiel alles geben muss, um zu gewinnen?», fragte ein Journalist de la Fuente. Darauf antwortete der Trainer, dass sein Glaube «persönlich» sei. «Ich bin frei und kann wählen, was ich tun muss, und sowohl meine Erfahrung als auch meine Intelligenz laden mich ein, an Gott zu glauben», sagte er.

«Weil ich mich dafür entschieden habe»

In einem Interview vom Oktober 2023 mit der spanischen Zeitung «El Mundo» erklärt de la Fuente, dass seine Religion nicht nur Traditionssache sei. Er sei im Glauben erzogen worden; im Laufe seines Lebens hätten sich aber Zweifel eingeschlichen, aufgrund derer er sich von der Religion «weit» entfernt habe. Dann aber kam eine Wende: «An einem bestimmten Punkt in meinem Leben beschloss ich jedoch, zum Glauben zurückzukehren und mich bei allem, was ich tue, auf Gott zu verlassen.» Heute ist er überzeugt: «Ohne Gott hat nichts im Leben einen Sinn.»

«Ich bete jeden Tag. Ich trage kein gelbes Hemd an dem Tag, an dem ich gewinne. Wenn ich heute und morgen bete, dann deshalb, weil ich das schon seit langem tue», fügte er hinzu. «Gott gibt mir Sicherheit und Kraft.»

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Datum: 17.07.2024
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Evangelical Focus / md.de

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