Gemeindegründung in Nepal

Trotz Drohungen: «Wir geben heimlich das Evangelium weiter»

Ein Mitglied der Gemeinde von Mukesh
Über eine lange Zeit hinweg konnte Mukesh nicht gut schlafen – böse Geister plagten ihn. Nur aus diesem Grund öffnete er sich dem christlichen Glauben. Heute ist er Pastor einer kleinen Gemeinde – mutig, trotz Verfolgung.

Mukesh Shah (Name geändert) wuchs in einer Hindu-Familie in Nepal auf. Die einzigen Christen, die er kannte, waren seine Schwester und deren Mann. Er wusste, dass sie für ihn beteten, aber er wollte nichts mit ihrem Glauben zu tun haben.

Doch er hatte ein Problem: Er wurde von bösen Geistern geplagt, die ihn nachts nicht schlafen liessen. Er war schon völlig erschöpft, doch nichts half. In seiner Verzweiflung nahm er eine Broschüre von seiner Schwester über die Bibel mit nach Hause – und als er die Seiten las, spürte er plötzlich Frieden… Damit begann sein Weg zu Jesus.

Entscheidung der ganzen Familie

Als er 2010 endlich Jesus in sein Leben aufnahm, konnte er zum ersten Mal seit langem wieder ruhig schlafen. Das beeindruckte seine ganze Familie, und alle gaben ihr Leben nach und nach Jesus. Doch sie waren die einzige christliche Familie im Dorf – und Gott gab ihm die Vision, Gottes Reich im Dorf zu bauen. Also schrieb sich Mukesh in eine Bibelschule ein und liess sich zwei Jahre lang ausbilden.

Gemeindegründung

2012 begann er seine Arbeit als Pastor. Zunächst kam nur seine eigene Familie in den Gottesdienst, doch nach und nach kamen auch andere. Aktuell gehören 70 bis 80 Personen zu seiner Gemeinde. Doch sie sind auf der Suche nach einem Gebäude. Ihre Vermieterin wurde im Januar dieses Jahres von Mitgliedern einer extremistischen Hindu-Gruppierung bedroht, sie dürfe ihm das Gebäude nicht weiter vermieten. Und das, nachdem sich die Gemeinde dort zehn Jahre versammelt hatte. Die Suche nach einem neuen Gebäude war bislang nicht erfolgreich, niemand will einer christlichen Kirche die Türen öffnen.

Ähnlich geht es vielen anderen Christen im Land. Seit dem Anti-Konvertierungs-Gesetz von 2018 kann das Evangelisieren mit bis zu fünf Jahren Haft und einer Busse von über 350 US-Dollar bestraft werden – bei einem monatlichen Durchschnittseinkommen von etwa 240 US-Dollar. Durch dieses Gesetz gibt es immer häufiger Drohungen gegen Christen.

Gottesdienst im Zelt

Aktuell trifft sich die Gemeinde in einem Zelt vor Mukeshs Haus. Doch während der Regenzeit wird das nicht möglich sein. «Wir beten dafür», bezeugt Mukesh. «Früher waren die Hindu-Gruppierungen passiver als jetzt. Deshalb haben viele Leute aus meinem Dorf Jesus angenommen. Doch die Situation ist heute anders. Es ist schwieriger, das Evangelium weiterzugeben und wir könnten für religiöse Konvertierung verleumdet werden. Deshalb müssen wir vorsichtig sein. Heute geben wir das Evangelium heimlich weiter.» Doch er hält fest an seinem Glauben und an seinem Gott: «Gott wird uns sicherlich segnen und uns Kraft geben.»

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Datum: 16.06.2024
Autor: Open Doors US / Rebekka Schmidt
Quelle: Open Doors US / Übersetzt und gekürzt von Livenet

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