Ein Netzwerk für Frauen
In ihrer Praxis trifft Susanna Aerne auf viele starke, mutige Frauen. Einige davon führen ein eigenes Geschäft. Immer wieder suchen aber auch entmutigte Frauen ihre Beratung. Während des Gesprächs zeigt sich, dass sie in Frage gestellt, klein gemacht oder klein gehalten werden. Oft geschieht das im Berufsalltag, nicht selten aber auch durch ihre Ehemänner.
Susanna Aerne sieht jedoch das Potential all dieser Frauen. Sie überlegte sich daher, wie sie nachhaltig ermutigt werden können. Das ist der Auslöser für die Gründung von «herstory». Das Netzwerk bietet die Gelegenheit, sich zu verbinden, mit anderen Frauen ins Gespräch zu kommen und neu aufzutanken.
Weibliche Unternehmer brauchen etwas Zusätzliches
Auch an herkömmlichen Veranstaltungen profitieren Frauen. Doch gerade die Mütter unter ihnen sind zusätzlich herausgefordert. Sie werden schwanger, stillen und betreuen Kinder – gleichzeitig zu ihrer geschäftlichen Tätigkeit. Oft tragen sie die emotionale Hauptverantwortung für die Familie. Das ist eine enorme Herausforderung, immer wieder eine Belastung und nicht selten Überforderung.
Frauen sind feinfühliger, sie leiten anders als Männer, setzen andere oder zusätzliche Prioritäten. Sie wollen mehr Herz, Ermutigung und Freundschaft in ihren Unternehmen etablieren. In diesen Bereichen können sie sich an Anlässen von «herstory» spezifisch austauschen und voneinander lernen, weil sie unter sich sind.
Frauen reden miteinander
Am ersten Anlass nahmen 180 Frauen teil, obwohl die Einladung ausschliesslich per Mund-zu-Mund-Propaganda verbreitet wurde. Offensichtlich lieben es Frauen, in gepflegtem Ambiente spannende Geschlechtsgenossinnen kennenzulernen. Sie schätzen die Möglichkeit, sich zu vernetzen und ins Gespräch zu kommen. Die ermutigenden und inspirierenden Referate und Lebensberichte berühren die Teilnehmerinnen. Sie gehen gestärkt nach Hause. Und damit haben die Veranstalterinnen ihr Ziel erreicht.
Man weiss es doch …
Hohe Sozialkompetenz ist unabdingbar für ein gutes, engagiertes und kreatives Miteinander. Betriebe, die das Potential beider Geschlechter bewusst einsetzen, sind erfolgreicher. Deshalb brauche es keine Frauenquote, sondern einen entsprechenden Umgang miteinander, betont Aerne.
«Frauen wollen Seite an Seite mit Männern arbeiten, ihren Talenten entsprechend eingesetzt werden.» Sie zeigen den gleichen Mut, Kämpfergeist und Durchhaltewillen wie ihre Kollegen. Das macht sie für Firmen attraktiv, die um die gegenseitig befruchtende und ergänzende Arbeit von Männern und Frauen wissen und dies in der Praxis umsetzen. Und solche Firmen sind für Unternehmerinnen attraktive Geschäftspartner.
Zur Webseite:
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Datum: 21.02.2022
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: Livenet