Mexiko: Marsch für den Frieden in Chiapas
Die von der Kirche «Jesús es el camino» (dt. Jesus ist der Weg) organisierte öffentliche Versammlung verstand sich als Zeugnis des «Dankes an Gott für den Frieden in Chiapas und eine Bitte um göttliche Führung für die Regierungsverantwortlichen», wie Pastor Josué Pérez Pardo hervorhob.
An dem Marsch nahmen Evangelikale aus verschiedenen ethnischen Gruppen teil, darunter Tzotzil, Chol, Tojolabal und Tzeltal. Sie drückten ihren Glauben an Christus durch Gesang und Lobpreis in ihren Muttersprachen aus.
Die Teilnehmer beteten für die Regierung des Bundesstaates und die Abgeordneten und baten darum, dass sie sich von der Gerechtigkeit leiten lassen und sich für das soziale Wohlergehen und die Entwicklung einsetzen.
Bekannt durch religiöse Gewalt
Pastor Pérez Pardo erklärte, der Marsch sei eine Reaktion auf die jüngsten Ereignisse in Chiapas, darunter Gewalt im Hochland und Verkehrsunfälle. Er beklagte die anhaltende Gewalt, insbesondere im Norden des Bundesstaates.
Chiapas im Süden Mexikos, der ärmste Bundesstaat des Landes, erlangte in den letzten Jahren traurige Bekanntheit durch viele Fälle religiöser Intoleranz und massiver Gewalt gegenüber evangelikalen Christen. Gläubige wurden aus ihren Städten vertrieben und ihre Häuser zerstört, weil sie nicht an den römisch-katholischen Feierlichkeiten teilnahmen. Indigene Führer oder Häuptlinge regieren in den Dörfern auf der Grundlage heidnischer religiöser Traditionen, überdeckt durch einen dünnen katholischen Firnis, obwohl die mexikanische Verfassung Religionsfreiheit garantiert und die Trennung von Kirche und Staat fordert. Wer sich dem evangelischen Glauben zuwendet und die katholischen Riten nicht mehr mitmacht, geht ein massives Risiko ein: Drohungen werden ausgesprochen, das Wasser wird abgestellt, Geschäfte zerstört und Häuser niedergebrannt. Konvertiten riskieren, inhaftiert, verbannt und manchmal sogar getötet zu werden.
Die Kirche «Jesús es el camino» hat in der Vergangenheit ähnliche Veranstaltungen organisiert, darunter motorisierte Gebetskarawanen als Reaktion auf die hohe COVID-19-Sterblichkeit, und damit die Resilienz und Stärke der evangelikalen Christen in der Provinz bewiesen.
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