«Törichte Argumente»

Anne Frank-Kindertagesstätte will Namen ändern

Anne Frank
Aus Gründen von Diversität will die «Anne Frank»-Kita im deutschen Dorf Tangerhütte den Namen ändern. Sowohl im heimischen Blätterwald wie auch in der israelischen «Jerusalem Post» und in den USA schlagen nun die Wellen hoch.

Eine Kita im deutschen Dorf Tangerhütte ist nach dem Holocaust-Opfer Anne Frank benannt. Der künftige Name soll «Weltentdecker» lauten…

Einst wurde Anne Frank zu einem der bekanntesten Holocaust-Opfer, nachdem ihr Tagebuch anno 1947 – zwei Jahre nach ihrem Tod im Alter von 16 Jahren – veröffentlicht wurde. Ihre Schilderungen über die zwei Jahre, in denen sich ihre Familie vor den Nazis versteckte, bewegen noch heute.

Die Entscheidung, das Zentrum umbenennen zu wollen, wurde teilweise dadurch beeinflusst, dass einige Einwandererfamilien mit der Geschichte von Franks Familie nicht vertraut waren. Deshalb machten sie laut der «Jerusalem Post» Druck, den Namen zu ändern, da sie es herausfordernd finden würden, den Namen ihren Kindern zu erklären.

«Name ohne politischen Hintergrund»

Wie der britische «The Telegraph» kürzlich berichtete, sagte Kita-Leiterin Linda Schichor, dass ein Name her solle, der «keinen politischen Hintergrund» hat. Ausserdem, so der «Telegraph» weiter, sagte ein Mitglied des Gemeinderats, dass die Kita dadurch mehr Wert auf die «Selbstbestimmung und Diversität» ihrer Kinder lege.

Das Änderungsbegehren erfolgt inmitten eines Anstiegs antisemitischer Verbrechen und zahlreicher islamistischer Demonstrationen in Deutschland.

Auschwitz-Komitee reagiert

Das Internationale Auschwitz-Komitee meldete sich ebenfalls zu Wort und sprach von «törichten Argumenten»: «Wenn man die eigene Geschichte gerade in diesen Zeiten von neuem Antisemitismus und Rechtsextremismus so leichtfertig abzuräumen bereit ist und der Name von Anne Frank im öffentlichen Raum als ungeeignet wahrgenommen wird, kann einem im Blick auf die Erinnerungskultur in unserem Lande nur Angst und Bange werden», erklärte Vizepräsident Christoph Heubner laut dem «Tagesspiegel».

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (44, CDU) schrieb laut «Bild» bei «X»: «Die CDU im Stadtrat von Tangerhütte wird einer Umbenennung der ‚Anne Frank‘-Kita selbstverständlich nicht zustimmen. Hoffe, alle weiteren Stadträte auch nicht. Nicht nur in der heutigen Zeit, sondern generell ist solch ein Vorschlag völlig abwegig, instinktlos und kleingeistig.»

Die Diskussion um die Namensänderung ist noch nicht abgeschlossen – ob es tatsächlich zu einer Änderung kommt, ist noch unklar.

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Datum: 14.11.2023
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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