«Oldenburger Baby» Tim wird 13 Jahre alt
Der Fall sorgte damals für bundesweite Schlagzeilen. Heute lebt Tim in einer Pflegefamilie bei Osnabrück, wie die Stiftung «Ja zum Leben» mit Sitz im sauerländischen Meschede am Montag mitteilte.
Immer mehr Spätabtreibungen
Die Stiftung verwies auf die steigende Zahl von sogenannten Spätabtreibungen in Deutschland. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres sei die Zahl um 55 Prozent auf 96 gestiegen. Ein Rückgang sei nicht absehbar. «Jeden Tag wird in Deutschland ein Kind, das bereits ausserhalb des Mutterleibes lebensfähig wäre, getötet», sagte Geschäftsführer Manfred Libner.Bei Tim liess die leibliche Mutter in den Städtischen Kliniken Oldenburg nach der Androhung eines Suizides eine Spätabtreibung in der 25. Schwangerschaftswoche vornehmen. Durch eine Fruchtwasser-Untersuchung hatte sie erfahren, dass ihr Kind eine geistige Behinderung haben würde: Trisomie 21, auch Down-Syndrom genannt.
Gesundheitlich stabil
Mittlerweile ist Tim gesundheitlich stabil, muss aber noch immer rund um die Uhr betreut werden. Dank einer Delfin-Therapie kann er nach Angaben der Stiftung «Ja zum Leben» inzwischen selbstständig laufen und eine Förderschule besuchen.Mit Spätabtreibung sind meist Abtreibungen nach der 22. Woche gemeint, in der das Ungeborene schon ausserhalb des Mutterleibs lebensfähig sein kann. Zwischen der vorgeburtlichen Diagnose und der Indikation für die Abtreibung müssen mindestens drei Tage Bedenkzeit liegen. Dabei ist der diagnostizierende Arzt verpflichtet, die Schwangere über psychosoziale und medizinische Aspekte einer Spätabtreibung aufzuklären.
Zum Thema:
www.ja-zum-leben.de
www.tim-lebt.de
Datum: 06.07.2010
Quelle: Epd