Scientology-Angestellte zur Abtreibung gedrängt

Laura Dieckman begann mit 12 Jahren für die Sea Org, die Zentrale von Scientology, zu arbeiten. Mit 16 heiratete sie einen Mitarbeiter. Als sie mit 17 schwanger wurde und sich aufs Baby freute, drängten ihre Vorgesetzten sie zur Abtreibung. Der St. Petersburg Times schilderte Dieckman, dass sie sich fügte und am anderen Tag wieder zur Arbeit erschien. Claire Headley stieg mit 16 bei der Sea Org ein, heiratete mit 17 und wurde mit 19 schwanger. Nach ihrer Aussage drohten Aufseher ihr mit harter körperlicher Arbeit und wiederholten Verhören, sollte sie nicht abtreiben. Auch sie war am Tag nach dem Eingriff, der ihr das Baby nahm, wieder an der Arbeit. Zwei Jahre später wiederholte sich dies.
Laura Dieckman

Die St. Petersburg Times dokumentiert detailliert und mit Videos das Leiden von Frauen. „Über ein Dutzend Frauen sagten, dass die Kultur in der Sea Org sie oder ihnen bekannte Frauen dazu brachte, eine Abtreibung vornehmen zu lassen - in manchen Fällen gegen ihren Wunsch." Aufseher wollten die produktiven Arbeitskräfte behalten. Eine Abtreibung beenden und am Job festhalten habe als Bestätigung dafür gegolten, dass man der Mission, den Planet zu retten, verpflichtet war, schreibt die Zeitung und zitiert eine Frau: „Alles was ablenkt, wird verhöhnt." Einige Frauen wurden isoliert und erhielten Handarbeit. Sie wurden zu Sitzungen vorgeladen, bis sie in eine Abtreibung einwilligten, schreibt die Zeitung auch unter Berufung auf Partner von Betroffenen.

Scientology weist alle Vorwürfe zurück. Die Organisation habe nie zu Abtreibungen gedrängt; das sei nicht ihre Policy, sagte ein Sprecher.

Der Report der St. Petersburg Times 


Quelle: Livenet / St. Petersburg Times

Datum: 18.06.2010

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