«Gott wirkte das Wunder, als niemand speziell für mich betete»
Plötzlich und unerwartet: Mit neun Jahren hatte Elodie ihren ersten Epilepsieanfall. Von da an folgten wöchentlich zwei bis drei Anfälle – oftmals Abends beim Einschlafen oder Morgens beim Aufwachen. «Dann war jeweils meine linke Körperhälfte gelähmt.» Elodie bekam mit, wie sie durchgeschüttelt wurde und war anschliessend völlig benebelt. Danach war sie etwa eine halbe Stunde gelähmt und konnte nicht sprechen.
Kindheitserinnerungen
An viele Dinge ihrer Kindheit erinnert sich Elodie heute nur noch verschwommen. Den ganzen Tag hindurch hatte sie aufgrund epilepsiebedingter Absenzen kurze Gedächtnisverluste. Eine Untersuchung zeigte, dass es um die sechs Absenzen pro Minute waren. «Für mich war es unmöglich, jemandem zuzuhören. Ich hatte ständig Unterbrüche.»
Gewisse Dinge sind ihr aber doch klar im Gedächtnis geblieben. «Ich erinnere mich, wie meine Eltern bei den Anfällen herbeigeeilt kamen, für mich beteten und mir das Medikament verabreichten.» Auch an die wiederholten Besuche in der Epiklinik in Zürich erinnert sie sich noch gut. «Dort musste ich über Nacht bleiben.»
Klare Diagnose war schwierig
Heute nimmt man an, dass Elodies epileptische Anfälle durch einen emotionalen Schock ausgelöst wurden. Ein Mädchen verstarb beim Skifahren an einem Herzstillstand. «Ich hatte Angst, ebenfalls plötzlich zu sterben. Beim Einschlafen ertaste ich meinen Puls, um sicher zu stellen, noch am Leben zu sein.» In diesen Tagen begannen die Anfälle.
Nachdem eine Rolando-Epilepsie diagnostiziert war, wurde mit einer baldigen Besserung gerechnet. Diese Epilepsieform bricht oft in der Kindheit aus und schleicht sich nach einigen Jahren wieder aus. In der Zwischenzeit kann sie mit Medikamenten unter Kontrolle gehalten werden. «Aus irgendeinem Grund funktionierten die Medikamente bei mir aber nicht.» Elodie erzählt, wie daraufhin der Verdacht auf einen Hirntumor aufkam. «Untersuchungen bestätigten dies jedoch nicht.» Als Elfjährige hatte Elodie jede Nacht einen Anfall und niemand schien zu wissen, was noch getan werden konnte.
«Heute hat niemand speziell für mich gebetet!»
Elodies Familie war verbindlicher Teil einer Freikirche. «Wann immer in der Gemeinde für Kranke gebetet wurde, ging ich hin und liess für mich beten», erinnert sie sich. Das Mädchen hatte es sich sogar zur Gewohnheit gemacht, Mittwoch Abends zum Gebetsabend zu gehen. Dort gab es immer Leute, die für ihre Heilung beteten. Eines Abends musste sie aber enttäuscht nach Hause zurückkehren. «Heute hat niemand speziell für mich gebetet!» Doch nach diesem Abend hatte Elodie nie wieder einen Anfall und die Absenzen gingen um 80 Prozent zurück. Es war ein Wunder!
Vollständig geheilt
Die ärztlich angeordneten Medikamente nahm Elodie weiterhin. Interessanterweise wirkten diese jetzt plötzlich und die Zahl der Absenzen nahm weiterhin ab. Schrittweise konnte sie die Medikamente reduzieren. «Mit 15 musste ich zum letzten Mal ein Nachtschlaf-EEG machen.» Das war die Zeit, als Elodie ihre Medikamente vollständig abgesetzt hatte. Das EEG zeigte keine einzige Absenz mehr! Den Bericht des positiven Testergebnisses bewahrte sie sich auf.
Heute ist Elodie Klingelhöfer 30 Jahre alt, seit sechs Jahren verheiratet und lebt in Wimmis (BE). Seit 15 Jahren lebt sie ohne Epilepsie. «Nachdem ich meine schulischen Defizite aufgeholt hatte, machte ich eine Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit und parallel dazu die Berufsmatura.» Mit viel Freude ist Elodie heute Mutter von zwei Kindern.
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Datum: 09.07.2020
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet